Moderne Kunst am Kaiserkai
Galerie Dock 56 eröffnet
Das Annette und Lars Rolner Fans moderner Kunst sind, haben sie nicht nur in ihrer Galerie bewiesen. Als begeisterte HafenCitizen ist ihre Wohnung am Kaiserkai auch vom Künstler der Premierenausstellung in der neuen Galerie für moderne Kunst „Dock 56“ eingerichtet worden. Als Mitglieder der dänischen Gemeinde war es auch klar, dass der erste Künstler ein Däne werden würde – und was für einer! Erik A. Frandsen ist Multitalent und hintergründiger Beobachter moderner Wirklichkeit.
In seinen Mosaiken greift er aktuelle Themen mit teils antiken oder klassischen Stilmitteln auf und zwingt den Beobachter zum genauen hinsehen. Der Hund auf einem Mosaik erinnert an das „Cave Canem“-Mosaik aus Pompeji, dieser Hund bewegt sich aber statt mit seinen Hinterbeinen auf einem Gestell mit Rädern fort, die Badenden auf dem nächsten Mosaik erinnern an die Arbeiten französischer Impressionisten, das Handtuch mit der Mickey-Mouse korrigiert den Zeiteindruck aber deutlich. Weithin leuchtendes Beispiel seiner Vielseitigkeit sind seine Neon-Lampen, die schon Wochen vor der Eröffnung des Dock 56 die neugierigen Blicke in die Fenster der Galerie lenkten. Seine Spiegelnden Metallarbeiten kann man in Hamburg übrigens noch an anderer Stelle bewundern. In der dänischen Seemannskirche in der Dietmar-Koel-Straße hängen weitere Arbeiten nur wenige Minuten zu Fuß von der HafenCity entfernt.
Regina Gibbins von der Kulturbehörde würdigte die Arbeiten von Frandsen in ihrer Rede zur Eröffnung entsprechend enthusiastisch und viele Gäste aus dem kulturellen Leben der HafenCity, der dänischen Gemeinde und aus den Elbvororten machten die Eröffnung zu einem würdigen Ereignis. Blankenese scheint sich zu einer Art Patenstadtteil für die HafenCity zu entwickeln, viele Gesichter tauchten in doppelten Zusammenhängen wieder auf. Ob das Engagement und Catering des Louis C. Jacob-Ablegers Carls dabei eine Rolle spielt gilt es noch zu ergründen.
Das Dock 56 und Annette Rolner werden der traditionellen Verbindung zwischen Dänemark, Skandinavien und Hamburg einen neuen Aspekt hinzufügen. Ehemann Lars Rolner war sich jedenfalls sicher dass die hervorragenden Kontakte der Familie zur dänischen Kunstszene noch zu der einen oder anderen überraschenden Ausstellung mit dänischen Künstlern führen werden. Die Ausstelllung läuft noch bis zum 6.Juni und es lohnt sich mal genauer hinzusehen. Die Touristen haben die überraschenden Perspektiven im Schaufenster auf jeden Fall schon als lohnendes Motiv entdeckt.