Bezirksamt kommt nicht in die HafenCity
Stattdessen mietet die Wirtschaftsbehörde
Die Spatzen pfiffen es schon von den Dächern, besonders beliebt war diese Lösung in der Öffentlichkeit sowieso nicht, nun wird es offiziell: Das Bezirksamt kommt doch nicht in die HafenCity. Neben der Wirtschaftlichkeit spielte auch die Flexibilität bei dieser Entscheidung eine Rolle. Für das Bezirksamt hätten umfangreiche Baumaßnahmen die Nutzbarkeit der Immobilie im Überseequartier durchgeführt werden müssen, unter der die Wiedervermietbarkeit gelitten hätte. Nur das Bezirksparlament benötigt einen Plenarsaal und auch der Publikumsverkehr hätte speziell hergerichtete Erdgeschoßräume notwendig gemacht. Alles Maßnahmen die auch einem eventuellen schnellen Auszug entgegengestanden hätten, würde das Überseequartier bei potentiellen Mietern auf erhöhtes Interesse stoßen, so ein Bezirksversammlungsmitglied.
Stattdessen kommt die Wirtschaftsbehörde von Senator Axel Gedaschko. Diese Behörde hat nur mäßigen Publikumsverkehr und benötigt normale Büroräume. Nach Ablauf des Mietvertrages ist auch ein schneller Wegzug möglich. Die Stadt Hamburg hatte sich gegenüber dem Überseequartierkonsortium verpflichtet rund 50.000 Quadratmeter Büroflächen zu mieten, wenn sich für die Flächen keine anderen Mieter fänden. Die SPD-Fraktion bemängelt auch diese Lösung. Konkret wirft der SPD Fraktionsvorsitzende Hansjörg Schmidt Wirtschaftssenator Gedaschko vor: „Herr Gedaschko möchte wohl aus persönlicher Eitelkeit in die repräsentative Hafencity ziehen. Die Belange der Bürgerinnen und Bürger sind ihm völlig egal. Die Sanierung und der Umbau des herunter gekommenen Gebäudes der Wirtschaftsbehörde dürften sehr teuer werden. Dann sollten lieber die alten Pläne eines Neubaus für das Bezirksamt am Hauptbahnhof wiederbelebt werden. Im Interesse der Bürgerinnen und Bürger sollten persönliche Befindlichkeiten zurückgestellt werden.“ Weiterhin bemängelt die SPD, dass jetzt die Kosten für zwei Umzüge fällig werden.
Für Senator Axel Gedaschko hat dieser Umzug noch einen weiteren Vorteil. Sowohl als Aufsichtsratsmitglied der HafenCity Hamburg GmbH als auch als Nachbar in der HafenCity hätte er kurze Wege zu seinen Wirkungsfeldern.