Noch kurz vor acht sah es so aus, als wenn nicht viele Zuhörer den Weg durch Dauerregen, Verkehrschaos und Banküberfall in die Katharinenkirche finden würden, aber – zum Anfang des Konzertes war es dann doch voll. Ein wahrer Fan der Lausch Lounge scheut die Widrigkeiten nicht, die Natur und Stadt ihm in den Weg stellen. Dafür wurde er auch wieder belohnt: Mit vier Bands – alle anders und doch zusammen passend. Herausragend jeweils der Auftakt und Schlussact.: Alin Coen und Tom Hugo. Doch auch Wolfgang Müller und Kathi Kallauch waren hörenswert.
Wolfgang MüllerWolfgang Müller ist in Hamburg schon ein alter Bekannter, er trat auch nicht zum ersten Mal in der Lauschlounge auf. Wolfgang Müller ist halt Wolfgang Müller. Barde alter Schule, vergeht die Zeit wenn er erzählt wie im Flug, aber er ist halt nicht jedermanns Sache. Anders steht es da um Kathi Kallauch. Professionell, gutaussehend mit zwei absoluten Profis wie Mirko Michalzik und Martin Meyer im Gepäck, die zusammen mit ihr an ihrer ersten CD arbeiten – klar dass es da keinen Grund zu Kritik gibt – einzig, dass sie fast schon zu professionell, zu sehr wie Mainstream wirkt. Man erkennt nicht so recht wo ihr Weg hingehen wird.
Kathi KallauchDer Norweger Tom Hugo ist auch Mainstream – aber im besten Sinne. Skandinavien-Pop wie ihn die Mädchen mögen, dazu Tom Hugo – groß, blond mit Löchern in den Jeans und Charme. Nur eine Frage der Zeit, wann es auf größere Bühnen geht. Die in Hamburg geborene Alin Coen macht alles das aus was eine gute Lauschlounge ausmachen sollte. Mit filigranen Stücken, gegen die Hörgewohnheiten gebürsteten Rhythmus der zum Hinhören zwingt und sofort fesselt, einer starken und doch zarten Stimme – Super! Dabei hatte sie Stücke aus ihrer gerade frisch erschienen CD – ein echter Kauftipp.
Tom HugoAnspieltipp: Darts. Am 28.September kann man sie mit kompletter Band in der Prinzenbar noch mal sehen. Michy Reincke hat wieder mal ein gutes Händchen für die Auswahl der Musiker bewiesen und plant nächstes Jahr wieder mehr Lausch Lounges. Nach Halbieren der „Hamburg Sounds“ Konzerte vom NDR soll die Lausch Lounge die Lücken in den Fliegenden Bauten füllen. Auf Ankündigungen achten! Die nächste Lausch Lounge findet aber in Schleswig-Holstein vor den Toren Hamburgs statt. In Ahrensburg gibt es ein Wiedersehen mit Fjarill und Boy.
