Asia Quick in der Ferdinandstraße
Gute Küche schnell geliefert
Man darf sich durch den Namen nicht täuschen lassen – natürlich geht es schnell und natürlich geht es um asiatische Küche – aber es geht tatsächlich um ein Restaurant mit Lieferservice und nicht um irgendeine anonyme Hinterhofgarküche mit zweifelhaftem Ruf. Fünf Restaurants dieses Namens, alle im Besitz asiatischer Familien die durch ein Netzwerk miteinander verbunden sind, gibt es in Hamburg, das der am HafenCity am nächsten liegende und jüngste ist das vom Koch Krishna Raj Prasai und seinem Frontmann Khila Chandra Pokharel – kurz Pokharel. Während Krishna Raj Prasai lieber am Herd in der Küche werkelt, ist Pokharel die freundliche Seele bei den Gästen, oder am Telefon bei den Bestellungen für den Lieferservice. Beide sind Hindus aus Nepal und wer sich auf ein Gespräch mit Pokharel einlässt, kann eine Menge über die nepalesische Kultur und Religion lernen.
Das geht natürlich nur vor Ort in der Ferdinandstraße hinter der Europapassage, wo es in den hell und modern eingerichteten Räumen bis 23 Uhr warme Küche gibt. Bei einer hervorragenden Kokossuppe erklärt Pokharel die Vorzüge des immer mehr in Vergessenheit geratenen Lebensalterzyklusses der Hindus, dem Ashrama. Danach teilt sich das Leben eines aufrechten Mannes – Frauen lesen jetzt mal kurz weg und denken sich ihren Teil – in vier Abschnitte aus jeweils 25 Jahren. In den ersten 25 Jahren besteht das Leben aus dem Lernen von Selbstdisziplin, Erwerb von Wissen und wie man im und mit dem „Dharma“ lebt – im Einklang und Konsens mit dem Universum.
Im zweiten Viertel gründet der Mann eine Familie und dient selbstlos dieser und der Gesellschaft und arbeitet hart. Ab dem Alter von 50 Jahren tritt er in das „Vanaprastha“ ein, dem Rückzug aus seinen Pflichten und dem Beginn eines Rollenwechsels wo der Mann großzügig seine erworbene Weisheit mit anderen teilt. Den letzten Lebensabschnitt verbringt der Mann dann mit Meditation und Annäherung an das göttliche in der Welt. Doch zurück ins „Asia Quick“. Der wahrhaft gläubige Hindu ist freundlich und fleißig, und deshalb sind die Nepali in der Restaurantszene so beliebt, erzählt Pokharel. Deren Gesellschaft besteht überwiegend aus gläubigen Hindus und viele sind während eines zehnjährigen Bürgerkrieges mit maoistischen Separatisten nach Europa gekommen.
Diese offene Freundlichkeit bemerkt man sofort. Selbst Mittags, wenn das Restaurant voll ist, hat Pokharel ein Auge und Ohr für alles. Jedes Gericht wird einzeln zubereitet, nur in Ausnahmefällen wie Suppe kommt der große Topf zum Einsatz. Gekocht wird weitestgehend ohne Glutamat. Wer sich unter Freunden und Bekannten aus anderen Stadtteilen umhört, hört nur Gutes über die dortigen Filialen, gleiches wird man sicherlich auch innerhalb kürzester Zeit von der Innenstadtfiliale hören. Durch die Nähe zur HafenCity sind Lieferungen meist innerhalb von 20-30 Minuten in der Wohnung – vorausgesetzt der Fahrer bleibt nicht irgendwo im Verkehr stecken. Geliefert wird ab 8 Euro. Vor Ort in der Ferdinandstraße gibt es ab 19 Uhr in der Happy Hour Sushi zum halben Preis als Einführungsangebot. Auch Weihnachts- und Firmenfeiern richten die beiden aus – entweder bei bis zu 80 Gästen in den eigenen Räumen – oder als Caterer in fremden Räumen. Auch in Nepal verabschiedet man sich im übrigen mit Namaste.