Hamburg Wahl 2011: Jörg Hammann
Jörg Hammann (45 Jahre) ist Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Wirtschaftsrecht. Er wohnt in der Neustadt, die Kanzlei erreicht er zu Fuß. Als Direktkandidat im Wahlkreis I möchte er erneut in die Bürgerschaft einziehen.
Er ist seit 2004 Mitglied der Bürgerschaft für die CDU und arbeitet im Stadtentwicklungs- und im Petitionsausschuss. Er ist Fachsprecher für Haushalt und Finanzen. Als CDU-Obmann ist er Mitglied im Untersuchungsausschuss Elbphilharmonie.
HCZ: Herr Hammann, was ist Ihnen und Ihrer Fraktion in dieser Legislaturperiode gut gelungen?
JH: Wir haben die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt nach vorne gebracht. Z.B. die HafenCity ist ein Erfolg. Und wir haben das KITA-System erweitert und mehr Plätze zur Verfügung gestellt. Der Hamburger Hafen hat sich in dieser Zeit auch gut weiter entwickelt. In Hamburg gab es eine Aufbruchstimmung.
HCZ: Ist nicht das Konzept „Hafen finanziert Hafen“ gescheitert?
JH: Dieses Konzept beruhte auf die damaligen Annahmen vor Beginn der Wirtschaftskrise. Die Anschubfinanzierung erfolgte aus den Erlösen des Teilbörsengangs der HHLA. Es war ein interessanter Versuch.
HCZ: Die wachsende Stadt Hamburg verfügt nicht über genügend bezahlbare Wohnungen. Wo und wie soll in Zukunft gebaut werden?
JH: Es wurden auch bundesweit weniger Wohnungen gebaut. Wir haben in Hamburg ca. 60% unserer Ziele erreicht. Von den geplanten Wohnungen wurden jährlich ca. 3.500 gebaut. In Hamburg ist es nicht einfach Wohnungen zu bauen. Es liegt nicht nur an der Flächenausweisung sondern auch an der Flächenakzeptanz. Nicht jeder Investor will sozial geförderten Wohnungsbau errichten. Die Mittel, die wir dafür zur Verfügung gestellt hatten, wurden nicht alle abgerufen. Auch haben wir aus der Kritik der Wohnungswirtschaft gelernt: auch wenn hohe energetische Standards richtig sind, ist der Kosten-Nutzen-Faktor nicht immer erkennbar.
HCZ: Wie gehen Sie damit um, wenn weitere Kostensteigerungen durch die Elbphilharmonie entstehen?
JH: Mit einer weiteren Kostenexplosion ist nicht zu rechnen. Die Baukosten sind weitestgehend geregelt.
HCZ: Herr Hammann, welche Einsparpläne verfolgen Sie für die nächste Legislaturperiode?
JH: Einsparpläne sind nie beliebt. Wir brauchen eine allgemeine Senkung unserer Ausgaben, aber für mich gibt es Schonbereiche und das ist der Bereich der Inneren Sicherheit, der Kitas und der Bildung.