Wer die Wahl hat die Qual
Der gelbe Planet wird kleiner – ein vorläufiges Ergebnis
Das Wahlergebnis in der HafenCity und in den Altstadtbezirken zeigt insbesondere bei der HafenCity eines: Auch hier tritt Normalität ein. Wählten noch zur Bundestagswahl 2009 über 30 Prozent FDP, sind es jetzt noch rund 16 Prozent. Immerhin eines der stärksten Ergebnisse im Stadtgebiet, aber bei weitem nicht mehr so außergewöhnlich wie vor zwei Jahren. Entscheidender ist hier eine andere Zahl: Auch wenn die SPD nicht wie auf Stadtebene die absolute Mehrheit erreicht hat, so hat sie doch erheblich zugelegt.
Rund 40 Prozent gaben in der HafenCity Olaf Scholz ihre Stimme, im Vergleich zur Bundestagswahl 2009 immerhin 27 Prozent mehr. Genauso viel Stimmen bekam die CDU dieses Mal, nur geringfügig weniger als vor zwei Jahren. Federn lassen mussten auch die Grünen: Rund acht Prozent weniger als zur Bundestagswahl und fast genauso viel wie zur Hamburgwahl 2008. Weiterhin keine Lobby haben die kleinen Parteien in der HafenCity: Stärkste unter den kleinen wurde die Piratenpartei mit immerhin fast zwei Prozent – noch vor den Linken. Ein klares Votum für die bürgerlichen Parteien. Keine Stimmen bekam die NPD – dumme Parolen haben keine Basis in der HafenCity. Das zeigte sich auch daran, dass die „Stadtreinigung“ kurz nach Verteilen einer größerer Menge von NPD-Plakaten in der HafenCity für Ordnung sorgte.
In der Altstadt sehen die Wahlergebnisse ein wenig anders aus. Hier wurden sowohl der FDP als auch der CDU klare Absagen erteilt, die Wahlergebnisse sind aber relativ ähnlich zu denen in den Wahlen zuvor. Nun haben beide Wahlbezirke in der Gesamtheit Hamburg nur wenig Relevanz, interessant sind sie aber schon. Die Ähnlichkeit der Ergebnisse der HafenCIty zu den Vorortstadtteilen Blankenese und um zu und zum Beispiel den Walddörfern, macht aus der HafenCity tatsächlich nicht eine Erweiterung des Innenstadtgebietes – typische Innenstadtteile bestehen aus anderen Wählerstrukturen – sondern zu einer Außenstelle des wohlhabenden Speckgürtels, ohne dies werten zu wollen. Es halt so wie es ist und die Politik muss sich auf eine gänzlich andere Forderungskultur der HafenCity gegenüber den anderen Innenstadtstadtteilen einstellen. Die Wahlbeteiligung in der HafenCity lag auf gewohnt hohem Niveau und die Wahlhelfer in der Katharinenschule zeigten sich sehr zufrieden mit der Erfüllung der bürgerlichen Rechte in Hamburgs jüngstem Stadtteil.
HafenCity
CDU | 557 | 27,50% |
SPD | 812 | 40,00% |
GRÜNE/GAL | 246 | 12,10% |
DIE LINKE | 22 | 1,10% |
FDP | 326 | 16,10% |
PIRATEN | 38 | 1,90% |
NPD | 0 | 0,00% |
Die PARTEI | 7 | 0,30% |
FREIE WÄHLER | 8 | 0,40% |
ödp | 1 | 0,00% |
RENTNER | 9 | 0,40% |
BIG Hamburg | 0 | 0,00% |
Bü-Mi | 3 | 0,10% |
Altstadt
CDU | 170 | 17,10% |
SPD | 456 | 45,90% |
GRÜNE/GAL | 198 | 19,90% |
DIE LINKE | 55 | 5,50% |
FDP | 35 | 3,50% |
PIRATEN | 28 | 2,80% |
NPD | 2 | 0,20% |
Die PARTEI | 33 | 3,30% |
FREIE WÄHLER | 3 | 0,30% |
ödp | 5 | 0,50% |
RENTNER | 1 | 0,10% |
BIG Hamburg | 0 | 0,00% |
Bü-Mi | 7 | 0,70% |