Leinen los zum zweiten Elbjazz-Festival

Tina Heine und Nina Sauer sind das Herz des Elbjazz-Festivals
Tina Heine und Nina Sauer sind das Herz des Elbjazz-Festivals
Neues und Bewährtes Ende Mai

Wer sich letztes Jahr im Mai auf das Abenteuer Elbjazz-Festival eingelassen hatte, schwärmt noch heute von der einmaligen Atmosphäre und natürlich der guten Musik damals. Das Festival erwies sich als Einstiegsdroge zum Thema Jazz auch für Menschen, die bisher nicht oder nur wenig mit der als elitär verschrienen Musikrichtung anfangen konnten. Schuld daran waren neben der intelligenten Auswahl der Künstler durch die Macher des Festivals die eigentlichen Hauptdarsteller des Events: Die Orte im Hafen an denen das Festival stattfand. Bei der zweiten Auflage am 27. und 28.Mai zeigt sich jetzt, dass die Initiatorinnen des Festivals, Tina Heine und Nina Sauer, einen Nerv in Hamburg getroffen haben. Erkennbar an vielen Aspekte, einer aber macht das Festival erst möglich: Die Reaktion der Sponsoren.

Neben der Hamburger Volksbank, die sich zum zweiten Mal engagiert, kommt jetzt Audi als zweiter Hauptsponsor ins Boot. Das zählt mehr als alle Kritiker – natürlich neben den zahlenden Zuschauern. Denen wird auch dieses Jahr richtig was geboten. Zu allererst wurde an der Logistik gefeilt – die Kritik über die langen Wege letztes Jahr ist angekommen. Die Zahl der Orte wurde reduziert, dafür die der Bühnen erhöht. Bei Blohm & Voss – der Hauptattraktion – kommt neben der Spitzen und der Hauptbühne noch ein weiterer Spielort hinzu – eine Maschinenhalle, in der für ruhigere Acts auch Bestuhlung möglich ist. Auch am Hafenmuseum gibt es eine zweite Bühne und einen weiteren Event. Neben den gesetzten Orten MS Bleichen und Museumshalle gibt Michael Batz mit seinem Oratorium an die Hafenkräne noch einmal ein Gastspiel.

 

Auf der Pressekonferenz im Carls wurde das Programm 2011 vorgestellt
Auf der Pressekonferenz im Carls wurde das Programm 2011 vorgestellt
In der HafenCity kommt ein spannender neuer Ort auf alle Bewohner des Dalmannkais zu: Die MS Stubnitz wird mit drei Bühnen an Bord an der Strandkaispitze festmachen – Logenblick für die Dalmannkaiseite garantiert. Das Carls wird wieder den Vorplatz der Elbphilharmonie bespielen und die Marco-Polo-Terrassen bieten dem Nachwuchs das Podium für ihre Auftritte. Die Zahl und Taktung der Barkassen zwischen den einzelnen Spielorten wurde erhöht und zur besseren Koordination und Information wird es eine kostenlose App geben – mit umfangreichem Informationsmaterial ein Event für sich. Und wer spielt? Gehen wir einmal davon aus, das Hardcore-Jazz-Fans schon wissen was kommt und keine Tipps brauchen – was ist mit Otto Normalverbraucher und Gelegenheitsjazzhörer?

Neben der auch der breiten Masse bekannten Künstlern wie Klaus Doldinger, Nils Landgren und der NDR Bigband, kommen reichlich auch aktuell bekannte Künstler aus dem Übergang von Jazz zu Pop oder Rock: Paolo Nutini ist so ein Fall, oder auch Nils Wülker. Oder auch das Tingvall Trio, das auch nicht Jazzgewohnte Hörer von den Socken haut. Das Partnerland Norwegen hat zudem noch eine Reihe von Künstlern beigesteuert und gesponsert und so zum Beispiel den Auftritt der 15-Köpfigen Band Helge Sunde Ensemble Denada möglich gemacht. Ein wenig Planung ist beim Elbjazz-Festival notwendig, um nicht hinterher enttäuscht nach Hause zu gehen, aber man sollte auch flexibel genug sein, um sich auch mal überraschen zu lassen. Die neue Mehrfachanordnung der Bühnen macht es möglich. Die Tickets kosten für alle Tage 59,90€, das Einzeltagsticket 39,90€. Die Marco-Polo-Terrassen sind wie letztes Jahr auch für alle öffentlich zugänglich. Im Dock56 findet übrigens begleitend eine Ausstellung mit schwarzweiss Konzertfotos statt.

Bildergalerie
www.elbjazz.de