Die Lebensmittelpioniere kommen
Frisch ans Werk in der HafenCity: hafenCityfrisch!
Rund 92 Jahre ist es her, dass in Lauenburg die Sektion Nord der Einkaufsgenossenschaft deutscher Kaufleute, kurz Edeka-Nord, gegründet wurde. Nicht ganz so lange her ist der Start von Markus Böcker und Kompagnon Christian Barg in Lauenburg mit eigenem Edeka-Markt, doch in kurzer Zeit verlaufen beider Geschichten ein wenig parallel. Während die Edeka-Nord sich kurz nach dem Krieg aus Lauenburg verabschiedete und inzwischen ihren Konzernsitz in Neumünster hat, bleibt den Lauenburgern Edeka-Böcker erhalten. Und doch zieht es Markus Böcker und Christian Barg auch nach Westen – in die HafenCity. Unter dem Motto „Edeka Böcker – hafencityfrisch!“ geht es auf rund 2.000 Quadratmeter im Sumatrakontor um die Grundversorgung und auch um ein wenig mehr der HafenCity. Ein reichhaltiges Sortiment von erntefrischem Obst und Gemüse bis zu internationalen und regionalen Produkten für das tägliche Leben oder ein spontanes Picknick zum Feierabend erwartet Anwohner, Angestellte und Touristen. Dabei ist die Vorbereitungszeit für dieses Projekt extrem ungewöhnlich: Rund zwölf Wochen hatten die beiden von der Anfrage der Edeka bis zum Marktstart – rekordverdächtig.
Trotz ihrer noch jungen Geschichte haben sich die beiden bei der Edeka einen Namen als unerschrockene und innovative Kaufleute gemacht, wahrscheinlich einer der Gründe, warum Markus Böcker und Christian Barg als Lauenburger gefragt wurden, ob sie den Edeka-Markt in Hamburgs exponiertester Lage machen wollten. Und innovativ soll dieser Markt werden: „Wir wollen natürlich das Rad nicht neu erfinden, aber die eine oder andere Überraschung haben wir im Gepäck“, sagt Markus Böcker, der das Lebensmittel- und Feinkostgeschäft von der Pike an gelernt hat. Von Stationen in diversen Lebensmittelabteilungen bei Karstadt, Sky und Coop landete er als Nachwuchstalent bei der Edeka und bekam zusammen mit Partner Christian Barg – auch mit Karstadt-Hintergrund – dann vor drei Jahren in Lauenburg seine Chance auf einen eigenen Markt und bewährte sich so gut, dass die Edeka ihn jetzt auf das Prestige-Projekt HafenCity ansetzt.
Zu Anfang setzen die beiden hier auf Frische und Convenience, erwarten aber das Feedback ihres Publikums. „An diesem ungewöhnlichen Standort müssen wir erst noch lernen, was geht und was nicht geht“, so Barg und Böcker unisono. Dafür haben sich die beiden aber viel vorgenommen. Neben dem klassischen Marktgeschehen ist ein Koch fest im Markt integriert, der für Mittagstisch und Catering sorgt. Für einen geringen Obolus kann der Einkauf nach Hause gebracht werden – bestellt über das Internet oder über die demnächst verfügbare App für Smartphones. Noch in Planung aber schon in Sicht: Ein kleines PDA mit Scanner, das Kunden zu Hause nutzen können, um jeweils den Barcode der gerade verbrauchten Waren einzuscannen und eine automatische Nachbestellung auszulösen.
Rund 30 Mitarbeiter sorgen sich um das Wohl der Kunden und halten den Markt von 7 bis 21 Uhr offen. „Wir haben uns vorher umgehört und umgesehen, welche Öffnungszeiten in der HafenCity gewünscht werden“, erzählt Markus Böcker und freut sich jetzt schon darüber, mit wie viel Neugierde und Erwartungen die HafenCity an sie herantritt. Ihren Lebensmittelpunkt haben die beiden im Übrigen so ungefähr in der geografischen Mitte zwischen Lauenburg und der HafenCity – sofern man bei Arbeitszeiten von 5 bis 21 Uhr noch von Lebensmittelpunkt sprechen kann. Im Rotationsverfahren
teilen sich die beiden den Job in der HafenCity und in Lauenburg. Der Verkehr spielt für die bei den dabei keine Rolle: „Zu den Zeiten, in denen wir unsere Arbeit
anfangen, gibt es noch keinen Stau auf der Autobahn.“