Jubiläumsfahrt mit Luftballons
Der weisse Schwan des Südatlantiks ist 50
Vor 25 Jahren wäre sie fast im Hochofen gelandet, vor 50 Jahren hatte sie ihren Stapellauf – Lebendige Schifffahrtsgeschichte im eleganten Kleid von Cäsar Pinnau – zeitlos schön und elegant. Die Rede ist vom eigentlichen Lieblingsschiff der Hamburger, der Cap San Diego. Gebaut für die Hamburg-Süd, die immer noch die Werftaufenthalte sponsert, ist die Cap San Diego heute mit vielen Aufgaben unterwegs. Neben der obligaten Schifffahrt – ein paar mal im Jahr geht es mit Passagieren noch hinaus – ist der Stückgutfrachter Hotel, Restaurant, Museum, Eventfläche und Kulissse. 100.000 Besucher zählt Kapitän Jens Weber jedes Jahr, der mit vielen ehrenamtlichen Helfern das Schiff in Schuss hält. Pünktlich zum Jubiläum ist ein neues Buch über die weiss-rote Schönheit erschienen, das liebevoll illustrierte Buch erzählt von den Werftaufenthalten, den Gästefahrten und dem Einsatz der Helfer mit Fotografien von Heike Ollertz und Axel Martens.
Literatur ist auch der Schwerpunkt des nächsten Events der auf der Cap San Diego stattfindet: Das Harbourfront Literaturfestival nutzt den Museumsfrachter als Lesebühne und guten Salon für den Apres-Lese-Spass. Tief im Bauch des Schiffes, in der Luke 5, werden im Rahmen des Festivals zahlreiche Lesungen stattfinden. Zu spätererer Stunde sollten die Festivalbesucher unbedingt dem Salon einen Besuch abstatten. Der original im Stil der 60er Jahre erhaltene Salon ist das elegante Kleinod an Bord: In diesem, von dem Hamburger Architekten Cäsar Pinnau 1961 gestalteten Raum–Ensemble manifestiert sich auf einmalige Weise der Luxus, den die Passagiere auf ihren Fahrten mit der Cap San Diego nach Südamerika genießen durften.
Auf insgesamt 100 qm bieten Speisesaal, Bibliothek und Bar der Cap San Diego einen besonderen Rahmen, um den Festivaltag ausklingen zu lassen und vielleicht ins Gespräch mit anderen Festivalteilnehmern zu kommen. Der Debütantensalon bringt zum Beispiel Astrid Rosenfeld mit ihrem Roman "Adams Erbe",der die skurrile Geschichte der Berliner Cohen-Familie erzählt, oder auch Antonia Baum, die von einer streitbaren Frau erzählt, die sich über Leben, Eltern und Männer ereifert. An fünf Abenden lesen zehn Autoren auf der "Cap San Diego", sie konkurrieren um den Klaus-Michael-Kühne-Preis, der mit 5000 Euro dotiert ist. Die Stadt Hamburg 1986 rettete den weissen Schwan mit einer Millionensumme vor dem Weg in einen asiatischen Hochofen – jetzt ist er Heimat vielversprechender junger Literaten.
Bildergalerie vom Jubiläumseinlauf