Ein sportliches Wochenende auf dem Wasser
Gold-Rosi gewinnt BMW ProAm Sailing Cup in Hamburg, Berlin 1 das Deutschlandfinale
Im Prinzip bot sich das Wetter in der HafenCity schon von der schönen Seite an, das bessere Ende erwischten aber am Freitag die Prominenten beim Auftakt des BMW Sailing Cup Deutschland-Finales in der HafenCity. Kräftige Westwinde und gelegentlich blauer Himmel sahen ungewöhnliche Sieger bei dem Rennen, bei dem es um Spenden für die World Childhood Foundation geht. 10.000 Euro kamen so zusammen und sorgten dafür das WFC-Botschafter und Adelsexperte Rolf Seelmann-Eggebert ein zufriedenes Statement abgeben konnte: „Als deutsche Sektion der World Childhood Foundation begrüßen wir jede Initiative, die einen wertvollen Beitrag für die von Königin Silvia gegründete Stiftung leistet. Diese BMW Charity-Regatta passt außerordentlich gut dazu, da das Königshaus in Schweden dem Segelsport eng verbunden ist und selbst häufig mit der gesamten Familie aufs Wasser geht.“ Begrüßt hatte die Teilnehmer Senator Frank Horch, Präses der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation: „Das BMW Sailing Cup Deutschlandfinale ist eine sehr gute Gelegenheit den Wirtschaftsstandort und die maritime Metropole Hamburg zu präsentieren. Eine solche Regatta zeigt hervorragend die Verbindung zwischen Stadt, Elbe und Sport. Wir hoffen, dass sich seglerisch alle Wünsche hier in Hamburg erfüllen mögen.“
Das Revier vor der HafenCity hatte sich schon bei dem ersten Finale im Vorjahr als anspruchsvoll und spannend erwiesen – auch für die Zuschauer, die mit den Tribünenplätzen auf den Treppen vor dem Unilever-Gebäude immer in der ersten Reihe saßen. Sieger des Promi-Rennens wurden ausgerechnet Ersttäter im Regattasport: Rosi Mittermaier und Christian Neureuther gewannen zusammen mit den Profi-Seglern Tobias Schadewaldt und Julian Ramm und dem NDR-Sportchef zwei Läufe und sicherten sich so den Gesamtsieg. „Ich war zum ersten Mal zu einem sportlichen Wettkampf auf nicht gefrorenem Wasser unterwegs“, sagte Rosi Mittermaier nach dem Zieleinlauf. „Unser Sohn Felix war im Sommer segeln und erzählte uns, dass wir richtig anpacken müssen und dass es harte Arbeit auf so einem Segelboot sei. Das kann ich nur bestätigen. Klasse fand ich, dass man auf einem Segelboot so als Team zusammenhalten muss und sich jederzeit unterstützt. So eine Regatta ist ganz schön anstrengend, man muss ja immer hellwach sein und dann haben wir noch gewonnen – spitze", so Mittermaier.
Hannes Baumann, normalerweise Vorschoter von Tobias Schadewaldt, erreichte als Skipper zusammen mit Schauspielerin Maren Gilzer und Lebensgefährtem Egon F. Freiheit sowie Eike Martens den zweiten Gesamtrang. Den dritten Platz belegte Skipperin Kathrin Kadelbach mit dem Team Ursula Karven, Sebastian Höffner und Florian Spalteholz. Vierte wurden Schauspielerin Daniela Ziegler und Sängerin Carolin Fortenbacher an Bord von Steuerfrau Ulrike Schümann und Vorschoterin Lotta Görge. Den letzten aber für das Rennen wichtigsten Platz Platz erreichten BMW Sportbotschafter Sven Fischer, Enno von Ruffin und Koch Matthias Gförer mit Skipperin Friederike Belcher. „Ich war zum ersten Mal auf einem Segelboot und es hat richtig Spaß gemacht. Wir hatten eine gründliche Einweisung durch unsere Steuerfrau Friederike Belcher und sind dann auch einige gute Manöver gefahren. Ich war schon sehr überrascht, wie viel Action auf so einem Boot herrscht und wie eng es teilweise an den Tonnen wird", so Fischer, mit 20 WM-Titeln und acht Olympischen Medaillen einer der erfolgreichsten Biathleten Deutschlands.
Die Crew leistete sich gleich sechs Strafen in drei Wettfahrten und war am Ende routiniert im Drehen der Strafkringel. Da jeder ersegelte Wettfahrtpunkt mit 150 Euro bewertet wurde, trugen sie mit 2.500 Euro den größten Anteil zur Gesamtspendensumme von BMW bei. Die Amateure erwischten dann am Wochenende das schlechtere Ende des Wetters – die Zuschauer profitierten aber davon. Beim Finale am Sonntag herrschten launische südliche Winde vor. So lag die Wendemarke am Leegate direkt unter Land vor dem Chicagokai und die zahlreichen Zuschauer konnten an Land die Manöver bestens verfolgen. Es war für alle Crews sehr schwer bei den drehenden, böigen Winden zu segeln, und so gab es permanente Positionswechsel. Am konstantesten segelte das Team Berlin 1. Im ersten Finale gingen sie an der zweiten Bahnmarke in Führung und verteidigten diese bis in das Ziel, während das Team aus Münster den zweiten Platz und das Neuruppiner Team den dritten Platz belegte. Im zweiten Finale ging Berlin 1 vor der letzten Kreuz in Führung, behauptete diese bis zur letzten Wendemarke.
Dann entschieden sie sich aber als Einzige für die linke Kursseite. So zogen die Teams Berlin 2 (3. Gesamtrang) und Münster (2. Gesamtrang) noch an Ihnen vorbei. Dieses Missgeschick und das zusätzliche Malheur mit dem Gennaker wurde am Ende aber nicht bestraft. Der dritte Platz reichte aus, um den Sieg schon an Bord zu feiern und die Berliner Flagge zu hissen. „Es war ein packendes und überaus spannendes Finale, das hat richtig Spaß gemacht. In der ersten Finalwettfahrt haben wir alles richtig gemacht, die Manöver haben super geklappt und wir sind mit den Bedingungen auf der Elbe sehr gut zurecht gekommen. Wie eng es aber werden kann, haben wir dann in der zweiten Finalwettfahrt erlebt. In Führung liegend ist uns bei der letzten Tonnenumrundung der Gennaker ins Wasser gefallen. Der dritte Platz hat gerade noch gereicht, um den Gesamtsieg beim BMW Sailing Cup 2011 zu holen. Jetzt freuen wir uns auf das Internationale Finale“, so der Skipper des Siegerbootes Christopher Jantz. Magnus Wiese, Leiter Events, Ausstellungen und Sportmarketing BMW Deutschland, und Oliver Kosanke, 1. Vorsitzender des kooperierenden Mühlenberger Segel-Clubs, gratulierten bei der Siegerehrung allen 14 Teams und übergaben die Preise für die Podiumsplätze. „Wir haben die Faszination Segelsport hautnah erlebt, mit Spannung bis zur letzten Wettfahrt und das vor der einzigartigen Kulisse der HafenCity. Das ist es, was den Amateursport und damit den BMW Sailing Cup ausmacht“, so Wiese.