Der Hafengeburtstag, seine Stimme und das Team
Ein Blick hinter die Kulissen
Man nennt ihn auch Mr. Hafengeburtstag, denn seine Stimme kennen alle Besucher, die sich am Wasser und auf der Festmeile amüsieren. Christoph Schumann, der Mann mit der samtenen Stimme, gewährte der HafenCity Zeitung einen Blick hinter die Kulissen in das Moderatorenzimmer, in dem er an den drei Tagen von morgens um 10 Uhr bis spät abends das Mikrophon nicht mehr aus der Hand legt, um die Besucher mit News und Döntjes zu versorgen. An Schumanns Seite steht ein eingespieltes Team, denn es braucht mehr als zwei Augen, um das Gewusel auf dem Wasser zu entwirren. Hier hilft Jens Burfeind, der als Verbindung zwischen Wasserschutzpolizei und dem Veranstalter Hamburg-Messe agiert, mit Fernglas und Sprechfunkgerät. Seit Langem dabei und am Mischpult für die Musik zuständig sind die Tontechniker Michael Schmidt und Dennis Schönfelder, die auf Schumanns Zuruf „Und jetzt Hamburg“ flugs die Hamburg-Hymne abspielen.
Natürlich beherrschen PC, großer Flachbildschirm und eine Menge Sprechfunkgeräte die Ausrüstung im Moderationsraum, aber nach wie vor gehen auch eine Menge Zettel über den Tisch: „An Bord der Segelschiffe beim BMW Sailing Cup sind …, demnächst erwarten wir …“. Sogar ein Handy-Telefonat geht live über die Landungsbrücken: „Die Aida-Taufe wird wie geplant ablaufen, der böige Wind nimmt bald ab“, was große Erleichterung in der Moderatorenkabine und nebenan in der Einsatzzentrale hervorruft. Direkt an den Landungsbrücken im Hafen-Club zwischen Brücke 4 und 5 liegt im zweiten Stock die Einsatzzentrale für den Ablauf des Hafengeburtstages. Nicht nur Christoph Schumann hat hier für die drei Tage seine Zelte aufgeschlagen, auch an die 20 Mitarbeiter von Wasserschutz, Feuerwehr, HPA, der Hamburg Messe und Aida sowie ein Feldjäger beobachten den nicht immer ordnungsgemäßen Verkehr an Land und auf dem Wasser. Allein 17 Boote der Wasserschutzpolizei aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sind auf der Elbe im Einsatz, um Übles zu verhindern. Dass es dennoch kracht, zeigt ein gebrochenes Teil vom Großmast des hübschen Oldtimerseglers Elbe 5 der Stiftung Hamburg Maritim. „Aber ansonsten gibt es wenig Einsätze. Wir sind bislang sehr zufrieden“, freut sich der Einsatzleiter. „Die Besucher werden disziplinierter und das Koma-Saufen kommt nur noch selten vor.“
Rund 1,4 Millionen Menschen besuchten den Hafengeburtstag. Im nächsten Jahr wird er vier Tage lang gefeiert, wegen Himmelfahrt beginnt das Fest bereits am Donnerstag, 9. Mai, und endet am Sonntag, 12. Mai. Also Mr. Hafengeburtstag Schumann, schön die Stimme schonen, vier Tage Dauerreden ist angesagt, und außerdem muss die 20-jährige Hafengeburtstagsmoderation gefeiert werden.