Ein Stück Alt-Hamburg im Katharinenviertel
In Geschichte speisen
Das Schoppenhauer in der Reimerstwiete liegt ein wenig versteckt im Katharinenviertel, doch Kenner finden den Weg in den über 400 Jahre alten ehemaligen Speicher auch ohne Wegweiser. Fachwerk und Balken bestimmen das Bild in der gemütlichen Gaststube – der altmodische Ausdruck passt schlicht am besten zum Ambiente. Im geschützten grünen Hinterhof laden passende Gartentische zum Verweilen ein. Betreiberin Helga Koch betüddelt die Gäste so, wie man es von guten Restaurants gewohnt ist, neben der ausführlichen Weinkarte gibt es natürlich auch Bier vom Fass. Man bekommt ein Gefühl vom alten Hamburg, so wie es mal gewesen ist, wenn man die Speisekarte studiert: Kein modischer Schnickschnack ist zu finden, gute deutsche Küche bestimmt die Karte. Neben dem Kapitänsfrühstück, Rumpsteak, Sauerfleisch und Matjesfilet gibt es jeweils Tagesgerichte, die auch mal ein bisschen extravaganter sind.
Wer ins Schoppenhauer kommt, erwartet aber keine experimentelle Küche, sondern Handfestes. Im September gibt es außerdem das Scampi-Festival, ein Menü für zwei für 59 Euro, bei dem nur das Dessert ohne die leckeren Meeresfrüchte auskommt. Die vier Gänge für den Preis sind ein echter Tipp für den gemütlichen Abend zu zweit, dazu empfohlen wird ein Spätburgunder Rosé, der besonders gut mit den Scampis harmoniert.
Das Gebäude kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Als eines der wenigen Häuser hat es den großen Brand von 1842 überstanden. Derart alte Gebäude findet man in der Altstadt nicht mehr häufig – also schon allein deswegen ist es unbedingt einen Besuch wert. Es gehört zu den offiziellen Hamburger Kulturdenkmälern, nirgendwo sonst bekommt man noch einen solchen Eindruck, wie die Häuser und Speicher vor 400 Jahren ausgesehen haben mögen. Ein idealer Ort für eine urige Firmen- oder Familienfeier. Helga Koch ist neben ihrer Gaststube immer auch aktiv im Katharinenviertel unterwegs. Sie unterstützt die kulturellen Aktivitäten rund um die Katharinenkirche kulinarisch und gehört zu den echten Urgesteinen im Quartier, in dem es jetzt so viel Wandel gibt. Auch ein Grund, mal im Schoppenhauer vorbeizuschauen.