Fällt die Fotografie aus dem Rahmen?
Zur Rolle des Kurators in der zeitgenössischen Kunst und Fotografie
Hamburg, 8. November 2012. Das diesjährige Jäger & Sammler-Symposium „Passepartout Passé“ des Freundeskreises des Hauses der Photographie e.V. widmet sich am 15. Dezember der Fotografie in der kuratorischen Praxis.
Die Rolle des Kurators war in der zeitgenössischen Kunst selten so präsent wie heute, wohl jeder kennt inzwischen ein paar Namen, die hinter großen Ausstellungen und Biennalen stehen. Ursprünglich war es die Aufgabe eines Kurators den Künstler zu unterstützen, heute tritt auch der Kurator selbst als Kreativer auf. Doch gilt das auch für das Ausstellen von Fotografien? Begnügen sich die Ausstellungsmacher nicht viel zu oft mit der richtigen Hängung auf der weißen und manchmal abgetönten Wand? Hat nicht das Fotobuch die Ausstellung als vorrangiges Präsentationsmedium abgelöst? Was macht eine gute Fotoausstellung aus? Sollte man den technischen oder gesellschaftlichen Entwicklungen der Gegenwart wie den neuen Medien Rechnung tragen oder gar Erlebnisräume schaffen, in denen Fotografien zu Installationen werden? Kann das Bild noch für sich allein stehen oder braucht es die Kontextualisierung durch die Figur des Kurators? Welche Rolle spielt dabei die Ausbildung, kann man Kuratieren erlernen? In Vorträgen und Gesprächen werden diese und andere Fragen mit Experten und dem Publikum erörtert.
„Der Freundeskreis lädt jedes Jahr zur Auseinandersetzung mit einer aktuellen Fragestellung im Fotodiskurs ein. Mit Themenfeldern wie der Fotobuch-, der Magazin- und jetzt der Ausstellungskultur leistet er einen wichtigen Beitrag zur Reflexion des fotografischen Mediums im Kontext seiner Publikationsformen“, unterstreicht die Vorsitzende Karen Fromm das Engagement des Freundeskreises.
Programm auf einen Blick:
14 Uhr Begrüßung und Einführung | V.-Prof.In Karen Fromm, 1. Vorsitzende Freundeskreises
14.30– 15.15 Uhr „Interaktionen und Interventionen. Kuratorische Prozesse an der Berlinischen Galerie“ | Dr. Thomas Köhler, Direktor Berlinische Galerie, Museum für Moderne Kunst
15.15– 16 Uhr „Flickr, Instagram, Fotoblogs – Überlegungen zum kuratorischen Umgang mit der digitalen Bildkultur“ | Dr. Des. Esther Ruelfs, Leiterin der Sammlung Fotografie und Neue Medien, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
16.30–17.15 Uhr „Zur Präsentation der eigenen Arbeit und der Funktion der »Speicher«“ |
Jörg Sasse, Künstler
17.15–18 Uhr „Magnum Photos: Von der Photokina zum Fotofestival, eine Ausstellungs-geschichte“ | Andréa Holzherr, Ausstellungsleiterin Magnum Photos, Paris /Kuratorin des 5. Fotofestivals Mannheim – Ludwigshafen – Heidelberg 2013
18–18.45 Uhr Abschlussdiskussion | Ingo Taubhorn, Kurator Haus der Photographie, und Referenten | Moderation Stephanie Bunk und Ulrich Rüter
19 Uhr Freundeskreis-Abendessen im »Fillet of Soul«
Der Freundeskreis des Hauses der Photographie e.V. stellt sich vor
Der Freundeskreis organisiert Führungen, Symposien, Werkstatt- und Künstlergespräche sowie begleitende Veranstaltungen zu Ausstellungen und Kulturreisen. Alljährlich gibt es eine Portfoliosichtung, bei der junge Fotografen ihre Arbeiten Experten aus Redaktionen, Agenturen und Kunstbetrieb vorlegen und diskutieren. Ferner berät der Freundeskreis bei Fotografie-Sammlungen und engagiert sich bei der Sicherung fotografischer Bestände. Ziel ist es, den besonderen Stellenwert der Fotografie in Kunst und Kultur vermitteln.