Ab dem 29.November geht es mit der U4 los
Neun Tage gratis fahren zwischen Jungfernstieg und HafenCity
Die HafenCity ist gespannt: Mit der Betriebsaufnahme der U4 ab dem 29.November wird es grundlegende Veränderungen bei der Anbindung der HafenCity an das ÖPNV-Netz geben und nicht jeder ist davon überzeugt, dass die Veränderungen zum Besseren sein werden. Im Tausch zu den drei bisherigen Metrobuslinien erhält die HafenCity die neue Stadtbuslinie 111 die als Hafenrandlinie vom Bahnhof Altona kommend den Baumwall anfährt und von dort aus über den Sandtorkai die U4-Haltestelle Überseequartier anfährt – der Pferdefuß bei der Sache: Die Linie fährt nur alle 20 Minuten, eine Zeit in der man auch zu Fuß bis zur U4-Haltestelle kommen kann. Alle anderen Metrobuslinien fahren die HafenCity nicht mehr direkt an, am nächsten kommt noch die Linie 6, die immerhin jede zweite Fahrt zum Kesselhaus macht. Es ist deutlich ein politischer Fahrplan, mit dem die Nutzung der U4 attraktiv gemacht werden soll. Dazu passt dann auch die Nachricht, dass vom 29. November bis 8. Dezember ist die Strecke der neuen U 4 zwischen Jungfernstieg und der Haltestelle Überseequartier kostenfrei zu nutzen ist. Ab dem 29. November um 10.08 Uhr soll ein Zug der U 4 erstmals ab Billstedt fahren. 20 Minuten dauert die Fahrt bis zur HafenCity, am 9.Dezember startet dann der reguläre Betrieb im Zehn-Minuten-Takt bis zur Haltestelle Überseequartier. Um auch den zunächst nicht angefahrenen Bahnhof HafenCity Universität bekannter zu machen fährt die U4 am Samstag, Sonntag und an Feiertagen zwischen 10 und 18 Uhr bis zum jetzigen Geisterbahnhof. Ob die einseitige Konzentration auf die U4 wirklich akzeptabel für die Mehrzahl der HafenCity-Nutzer sein wird, wird sich dann zeigen. Eine gravierende Veränderung wird sich jedenfalls schon für die bisherige Verkehrs-Hauptachse rund um den Großen Grasbrook ergeben. Besucher des Kreuzfahrtterminals werden, wenn die Maßnahmen greifen, den westlichen Teil der HafenCity nicht mehr zu sehen bekommen, wenn sie aus dem Ausgang Grasbrookpark kommend direkt am Kreuzfahrtterminal die HafenCity erreichen. Auch die Fähranbindung mit der neuen Linie 72 von den Landungsbrücken zur Elbphilharmonie im halbstündigen Rhythmus und eingeschränktem Fahrplan macht nicht zuversichtlich – man darf gespannt sein, ob die Realität nicht den Planungen einen Strich durch die Rechnung macht.
Die Änderungen in der Übersicht (Quelle:HVV):
U-Bahnlinie U 4
Die U-Bahnlinie U4 nimmt ihren Betrieb auf und verkehrt zwischen den Haltestellen Billstedt und Hafencity im 10-Minuten-Takt. Bis zur Haltestelle U Jungfernstieg fährt die neue U4 auf der gleichen Strecke wie die U2 und erhöht auf diesem Abschnitt die Kapazitäten.
Gleichzeitig wird in der Hafencity das Busangebot angepasst:
Stadtbuslinie 111
Die neue Linie 111 verkehrt als „Hafenrandlinie“ im 20-Minuten-Takt ab Bahnhof Altona über die Haltestellen Große Elbstraße, Reeperbahn und St. Pauli-Landungsbrücken bis zur Haltestelle U Überseequartier. Damit wird die Große Elbstraße mit dem zweiten Fährterminal und den neuen Gewerbeansiedlungen deutlich besser bedient. Außerdem werden mit der neuen Linie 111 auch die Wohngebiete im Bereich Pepermölenbek sowie die neu entstandenen Wohn- und Geschäftsbereiche in der Davidstraße und in der Bernhard-Nocht-Straße angebunden und erhalten somit eine direkte Anbindung in die Hafencity.
Metrobuslinie 6
In Ergänzung zur U4 ändert sich die Linienführung der Metrobuslinie 6 und erschließt ab 9. Dezember mit rund der Hälfte der Fahrten die Speicherstadt. Die andere Hälfte der Fahrten führt die Linie 6 künftig ab Rathausmarkt außerdem auf einen neuen Linienast über die Haltestellen U Rödingsmarkt, Michaeliskirche (Ludwig-Erhardt-Straße) und U St. Pauli bis zur U Feldstraße. Darüber hinaus ist in der Budapester Straße in Höhe Paulinenstraße eine neue, gleichnamige Haltestelle vorgesehen.
Metrobuslinie 3
Künftig wird die Metrobuslinie 3 nicht mehr in die Hafencity, sondern vom Rathausmarkt über die Mönckebergstraße und die Amsinckstraße bis nach Rothenburgsort führen. Bis zur Endhaltestelle Kraftwerk Tiefstack wird diese neue Route im 10-Minuten-Takt mit Gelenkbussen bedient. Damit erhält der Stadtteil Rothenburgsort eine deutlich verbesserte direkte Anbindung an die Mönckebergstraße und den Rathausmarkt.
Fährlinie 72
Mit der neuen Linie 72 von den Landungsbrücken bis zur Elbphilharmonie erhält die Hafencity eine weitere Anbindung an die Hafenfähren. Aufgrund der räumlichen Nähe zur Elbphilharmonie wird der Anleger Sandtorhöft aufgegeben. Die Linie 72 verkehrt im 30-Minuten-Takt.
Fährlinie 73
Auf der Schiffslinie 73 wird der neue Anleger „Ernst-August-Schleuse“ in Wilhelmsburg im 40-Minuten-Takt bedient, zunächst nur montags bis freitags. Damit ist Wilhelmsburg künftig auch von der Wasserseite her an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.
Fährlinie 62
Mit Inbetriebnahme der neuen Linie 72 wird die Linie 62 künftig an der Endhaltestelle St. Pauli/Landungsbrücken halten und alle Fahrgäste aussteigen lassen. Ab dem Anleger Landungsbrücken fährt die Linie 62 unter Bedienung der bekannten Haltestellen wie bisher nach Finkenwerder und endet danach wieder an den Landungsbrücken.