Dekorative Ölschlieren
Fotografien von Dieter Simon in der Galerie Hafenliebe
Galerist Bernd Lahmann und Architektin Iris Neitmann haben sich mit der Galerie Hafenliebe einen Lebenstraum verwirklicht. Gezeigt werden neben den dauerhaft anwesenden afrikanischen Skulpturen wechselnde Ausstellungen, deren roter Faden nicht immer, aber häufig die Verbindung der Künstler zur Biografie der beiden ist. So auch diesmal bei Professor Dieter Simon, den Iris Neitmann als Dozent während ihres Studiums kennenlernte, und der – nach eigener Aussage – das Fotografieren für seine Studenten anfing, um Anschauungsmaterial für seine Vorlesungen zur Hand zu haben. Dekorative Bauschäden, in der Ausschnittswahl zur Abstraktion gebracht – so könnte man die Bilder von Dieter Simon charakterisieren. Er selbst bezeichnet einen Großteil seiner Fotografien als „Konstrakte“ – also als eine Mischung aus konkreter und abstrakter Bildauffassung. Seine Bilder dokumentieren Spuren, die oft zufällig entstanden sind. Durch die Ausschnittswahl ist kaum zu erkennen, was das Motiv für das Foto war. So entstehen faszinierende Werke. Glaubt man auf einer Fotographie eine Explosion zu erkennen, so verblüfft es umso mehr, zu hören, dass hier Rost aufgenommen wurde. Eine vermeintliche Stadtsilhouette entpuppt sich als detailgenaue Aufnahme von Ölschlieren eines Schiffshebewerkes an der Elbe. Dieter Simon war früher Professor für Entwerfen, Baukonstruktion und Städtebau an der Fachhochschule Hamburg und ist heute noch für die HafenCity Universität Hamburg tätig.