Vor Ort im Gespräch
Dr. Arik Willner (SPD)
Mit der Bundekanzlerin verbindet ihn eins: beide Politiker sind promovierte Physiker. Und in einem Punkt sind sich Angela Merkel und Arik Willner (31) einig. Anders als in der Wissenschaft, wo eine Aussage gültig ist, sobald sie publiziert wird, müssen in der Politik „messages“ ständig wiederholt und diskutiert werden. Kein einfacher Job für den Bezirksabgeordneten der SPD, der als Nachrücker seit 2011 in der Bezirksversammlung Mitte für die Alt- und Neustadt sowie für die HafenCity zuständig ist. Als Mitarbeiter von DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron) ist er für das strategische Controlling im Stab des Direktoriums zuständig, als Bezirksabgeordneter der Mehrheitsfraktion sorgt er sich um eine anwohnerfreundliche City und um bezahlbaren Wohnraum für Jung und Alt und unterstützt die Anwohner in der Quartieren dabei in ihren Stadtteilen aktiv mitzuwirken. „Die Innenstadt darf kein Elitezentrum sein. Die richtige Mischung zwischen Wohnen, Büros und Gewerbe ist wichtig“ sagt der junge Politiker, der für sich selbst in der Innenstadt bezahlbaren Wohnraum sucht „ für mich sind Investoren erst einmal Partner, die uns helfen Wohnraum zu realisieren. Mit denen muss man sprechen und deutlich machen, was wir politisch wollen. Am Ende der Verhandlungen muss eine win-win Situation tragfähig sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass unsere politischen Forderungen an Investoren deren Gewinn nicht wirklich schmälern.“ Die HafenCity war für Dr. Willner lange Zeit Neuland. Bisher kannte er den neuen Stadtteil wie „jeder anderer Hamburger nur aus Spaziergängen und aus der Zeitung“. Das änderte sich als er und seine Fraktion für die HafenCity ein Bürgerforum forderten um die Zusammenarbeit zwischen dem Quartier und den Bezirksabgeordneten zu stärken und damit Entscheidungen für das sogenannte Vorbehaltsgebiet bürgernah treffen zu können. „Unsere mangelnde Kommunikation im Stadtteil war anfänglich ein Fehler“ gibt er zu „seitdem habe ich viele Menschen in der HafenCity kennengelernt und viele gute Gespräche u.a. mit dem Netzwerk, dem Störtebeker SV und der Katharinenschule geführt. Hier ist vieles anders! Die Menschen, mit denen ich gesprochen habe, sind offen und konstruktiv und sie haben eine positive Grundeinstellung. Es geht ihnen nicht darum, etwas zu verhindern, sondern darum ihren Stadtteil mitzugestalten.“ Willner versucht die Befürchtungen im Stadtteil zu zerstreuen. „Uns geht es nicht darum, Parallelstrukturen zu schaffen. Das Bürgerforum soll eine Plattform werden, um offen Themen und Meinungen in der HafenCity zu besprechen. Dabei spielen die vorhandenen Strukturen, wie das Netzwerk, eine wichtige Rolle“. Schließlich stehen große Themen an, wie z.B. die Diskussion um eine mögliche Seilbahn, die von gesamtstädtischen Interesse ist oder die Anbindung und Stärkung des Einzelhandels in der HafenCity. Das Konzept für ein Bürgerforum (siehe Kasten) hat Dr. Arik Willner bereits zur Papier gebracht. Eine Diskussion darüber wünscht er sich. Zum Meinungsaustausch über das Bürgerforum und alle anderen Themen steht er gern zur Verfügung. (CF)
0173.88 53 480
Kurt-Schumacher-Allee 10
20097 Hamburg