Wasser marsch!

Christoph Lieben-Seutter war nicht begeistert vom Auflauf vor seinem Haus
Christoph Lieben-Seutter war nicht begeistert vom Auflauf vor seinem Haus

Licht und Schatten beim Tag der Elbphilharmonie

Auch wenn es von beiden Seiten eigentlich ernst gemeint war: Die Demonstration der Blockupy-Aktivisten am Tag der Elbphilharmonie hatte zeitweilig den Charakter eines großen Kindergeburtstags. Noch bei dem Einmarsch des Demonstrationszuges in die Speicherstadt sah alles nach einer klassischen Demonstration aus, spätestens auf dem Großen Grasbrook mischte sich der Demonstrationszug mit den tausenden von Touristen, die das schöne Wetter nutzten und die Straße und Plätze besiedelten. Das von den 1000 Demonstranten rund 100 doch noch versuchten ein wenig Randale in die HafenCity zu bringen, führte dann zum ersten Einsatz von Wasserwerfern an Land in der HafenCity sowie Pfefferspray- und Schlagstockeinsatz. Unmittelbar zwischen den Massen an Touristen fiel es aber beiden Seiten sichtlich schwer ihre Strategien durchzuhalten. Für viele Touristen war es wahrscheinlich der erste hautnahe Kontakt mit einer derartigen Demonstration. Auch wenn man gegenteiliges erwarten könnte: Es herrschten durchaus Sympathien mit den Demonstranten unter den Passanten und Besuchern des Tags der Elbphilharmonie.

Wasserwerfer in Aktion
Wasserwerfer in Aktion

Für viele Hamburger ist es immer noch unverständlich, wie es dazu kommen konnte, dass das Konzerthaus derart viel Geld verschlingen konnte. Von daher erreichte die Protestaktion zumindest ein Ziel: Ein eigentlich friedliches Fest, in dem die Elbphilharmonie eigentlich den Hamburgern näher gebracht werden sollte, erzeugte Medienbilder von Polizeigroßaufgebot und Gewalt – auch wenn die Realität, abgesehen von ein paar Leichtverletzten auf beiden Seiten, wesentlich friedlicher und harmloser war, als es die Bilder vermuten lassen. Elbphi-Intendant Christoph Lieben-Seutter war auf dem Platz der deutschen Einheit vor der Elbphilharmonie auch sichtlich nicht begeistert von der vielen Polizeipräsenz. Einzig die Klappbrücke zum Sandtorhafen zeigte sich vielseitig: Über eine Stunde hochgeklappt hielt sie wie eine Burgbrücke zuverlässig eventuelle Störer zumindest von dieser Seite davon ab auf dem Vorplatz der Elbphilharmonie aufzutauchen.

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