Von Nöten und Tugenden
Das Ducksteinfestival schlägt vom 18. bis 27. Juli seine Zelte rund um den Magdeburger Hafen auf
Neun Tage Live-Musik – zumeist unverstärkt im Singer-Songwriter-Stil -, 17 Theater-Acts von Künstlern aus allen Teilen der Welt – wie beispielsweise aus Argentinien, Australien, Chile und der Schweiz – an drei Spielorten rund um den Magdeburger Hafen und ein Design-Markt auf dem St. Annen Platz bietet das Ducksteinfestival den Anwohnern, Beschäftigten und den zahlreichen Besuchern der HafenCity mitten im Hamburger Sommer. Und dazu ein „Satelliten-Programm“, das die umliegenden Gewerbetreibenden organisieren. Erstmalig findet das Festival, das seit Jahren auf der Fleetinsel Kultstatus hatte, in Hamburgs neuestem Stadtteil statt.
„Der Weg war steinig“, beschreibt Veranstalter Thorsten Weis, Mitglied der Geschäftsführung der bergmanngruppe, das Genehmigungsverfahren, „aber wir haben wunderbare Lösungen gefunden und freuen uns über die Zusammenarbeit vor Ort.“ Dabei geht das Ducksteinfestival, das den neuen Standort schon heute als Heimat für die kommenden Jahre bezeichnet, neue konzeptionelle Wege: eine „unplugged“ Festival-Version und eine „Silent Disco“ haben die Genehmigungswege beim Bezirksamt und bei der anfangs skeptischen HafenCity Hamburg GmbH für den zehntägigen Sommer-Treffpunkt geebnet.
Ein eigens dafür gebautes Zelt wird als Musik-Club auf dem Dar-es-Salaam-Platz aufgebaut werden, um Anwohner vor der – vorzeitig – befürchteten Lärmbelästigung zu schützen. Interessante Newcomer wie Sebó oder Joco, Lokalmatadore wie Regy Clasen oder Graziella Schazad und weithin bekannte Namen wie Anne Haigis und Purple Schulz werden darin auftreten, statt wie gewohnt auf den offenen Bühnen auf dem Wasser. Sicherlich eine Herausforderung, die nicht nur auf die Künstler und den Veranstalter zukommt. Die Liebhaber der Freiluftluft-Bühnen und auch die HafenCity-Bewohner werden mit interessanten Neuerungen konfrontiert: Sofern sie Fans des alten Konzeptes sind, trauern sie schon jetzt den maritimen Bühnen nach, die dem bisherigen Festival ein besonderes Flair verliehen haben.
Eine weitere Neuerung erwartet den Besucher am Festival-Mittwoch, an dem jeder Musik-Begeisterte kabellose Kopfhörer erhält und sich durch Einstellung an den Kopfhörern entscheiden kann, zu welchem Lied er tanzen will, während zwei DJs um seine Gunst wetteifern. So bietet die „Silent Disco“ eine pfiffige Lösung für eine bürokratische Angelegenheit. Da in diesem Jahr bereits eine Genehmigung für eine Bühne am Magdeburger Hafen erteilt wurde, stehen dem Festival nur noch neun Tage Live-Musik zu. Für den Veranstalter kam eine Verkürzung des Festivals um einen Tag jedoch nicht in Frage und so wird an einem Tag die Musik nicht aus den Lautsprechern, sondern aus den Kopfhörern kommen.
Auch der Erfolg eines „alten Bekannten“ erfordert es, neue Wege zu gehen: Gregor Meyle eroberte bei der VOX-Sendung „Sing meinen Song – Das Tauschkonzert“ nicht nur die Herzen von Sarah Connor und Xavier Naidoo. Er gewann so viele Fans, dass ein Ansturm bei seinem Auftritt im Musikzelt zu befürchten ist. Kurzerhand wurde sein Konzert in die St. Katharinen Kirche verlegt. Die Eintrittskarten gibt es für 10 Euro ausschließlich während des Festivals zu kaufen. Verkaufsstart: Freitag, 18 Juli, ab 18 Uhr.
Veranstaltungszeiten: Mo-Do 18-22 h/Fr 18-23 h/Sa 12-23h/So 12-22 h