Ligastürmer

Trainer Stavros Tzachanis
Trainer Stavros Tzachanis

Seine Ziele sind hoch gesteckt: Christian Chodura möchte den einzigen Fußball-Verein in der HafenCity, den Störtebeker SV, in die Oberliga führen. Das ist noch ein weiter Weg, denn zur Zeit spielt die 2009 gegründete Mannschaft noch drei Ligen tiefer in der Kreisliga. Doch für jemanden, der für den Fußball lebt, scheint alles möglich.

2009 engagierte der Gründer und Präsident des Störtebeker SV, Manfred Jürgensen, den ehemaligen Spitzenspieler Chodura als Spielertrainer für die neu gegründete Mannschaft. Für den zweifachen Hamburger Jugend-Meister, der wegen einer Sprunggelenksverletzung in jungen Jahren auf eine Profi-Karriere verzichten musste, eine Herkules-Aufgabe. Drei Jahre hielt er durch, doch konnte er die mangelnde Disziplin vieler Spieler nicht mehr ertragen und verließ den Verein. Allerdings nicht für lange: Anfang dieser Saison stellte Manfred Jürgensen Chodura als Manager ein und dieser sprüht seitdem nur so von Ideen. Der 45-Jährige reanimierte einige seiner Freunde von früher und stellte zusammen mit Trainer Stavros Tzachanis einen Kader aus 27 Spielern zusammen, in dem sich jugendliche und erfahrene Spieler die Waage halten. Sogar zwei ehemalige Bundesliga-Spieler spielen, wenn es ihre Zeit erlaubt, im Team: Mahmot Yilmaz blickt auf 13 Bundesliga-Einsätze beim HSV zurück, Kevin Hansen stand bei Hansa Rostock im Aufgebot.

Manager Christian Chodura
Manager Christian Chodura

Der Störtebeker SV ist zwar in der HafenCity beheimatet, doch der Platz wird erst 2015 in der Nähe der Oberhafenkantine fertig gestellt sein. Solange spielt die Mannschaft am Horner Kreisel, folglich sind auch viele Spieler aus Hamm mit dabei. Den Bezug zur HafenCity versucht Christian Chodura aber bereits jetzt eng zu knüpfen: Für sein großes Ziel geht nichts ohne Geld, sagt er, und hofft irgendwann auf die Unterstützung der großen Firmen im Stadtteil. Zur Zeit wirbt er mit einer originellen Idee bei den Gewerbetreibenden: Gutscheine beispielsweise über 20 Euro sollen die Spieler in die Läden oder Restaurants locken und wenn sie zufrieden sind, kommen sie als „normale“ Kunden wieder. Kevin Schütt unterstützt die Mannschaft auf diese Weise bereits.

Die Saison ist noch jung, Chodura aber ist zuversichtlich, dass der Aufstieg in die Bezirksliga möglich sein wird. Ende August klappte sogar ein Sieg gegen den Tabellenführer Concordia. Und zur Not steht der gelernte Mittelfeldspieler, der einst als mindestens so großes Talent wie Stefan Effenberg galt, eben auch mal im Tor. „Ich habe schon zwei Elfmeter gehalten“, schmunzelt er. Da muss der Manager nur noch seinen Trainer überzeugen, ihn auch aufzustellen …                                                  DG