Am Rande des Netzes
Mitglieder des Netzwerkes HafenCity informierten sich über die Möglichkeiten, Flüchtlinge zu unterstützen
Die Europäische Union, der Bundestag, das Bundesamt für Migration und Flüchtlingshilfe und die Hamburger Sozialbehörde sind einige der Mitspieler, wenn es um die Themen Asyl, Bleiberecht, Flucht aus oder über vermeintlich „sichere Drittstaaten“ und um die Flüchtlingsunterbringung geht. Wer aber kümmert sich um die in Hamburg untergebrachten Flüchtlinge, wenn sie erst einmal hier ein mehr oder weniger sicheres Dach über dem Kopf haben? Und was kann der Einzelne tun, um die Situation seiner neuen Nachbarn zu erleichtern und zu einer würdigen Willkommenskultur beizutragen?
Neben den professionellen Trägern der einzelnen Unterkünfte, zu denen fördern & wohnen als öffentliches Unternehmen gehört, sorgen die Bezirksämter für die pragmatische Unterstützung vor Ort. Und so lud das Netzwerk Silke Kümeke ein, die als Mitarbeiterin der Abteilung Sozialraummanagement des Bezirksamts Hamburg-Mitte über die öffentlichen Unterkünfte im Bezirk berichtete. So erfuhren die Netzwerkmitglieder, dass viel Unterstützung benötigt wird. Von Kleiderspenden und Fahrdiensten bis zu Übungsleitern für Sportangebote und den Deutschunterricht – die Mitwirkungsmöglichkeiten sind vielfältig. Hier kann jeder, der sich einbringen will, entscheiden, wie, wo und für welchen Zeitrahmen er sich engagieren möchte.
Und auch wenn in der HafenCity keine öffentliche Unterbringung geplant ist, gibt es in der Innenstadt und anderen Quartieren die Möglichkeit, sich einzubringen. So bietet der Arbeitskreis Flüchtlingshilfe der St.-Jacobi-Kirche Unterstützung für Familien und Deutschunterricht und ist auf der Suche nach Menschen, die sich in diesen Bereichen engagieren wollen. Oder der Verein Die Insel hilft in Wilhelmsburg, deren Mitglieder sich über entlastende Hilfe bei der Arbeit der Kleiderkammer freuen würden.
Ohne das bürgerschaftliche Engagement vieler Hamburger wäre die Situation der Menschen in den Notunterkünften auf die gesetzlichen Mindeststandards begrenzt. Vielerorts finden sich Nachbarn, die für „ihre“ Flüchtlinge Hilfe organisieren. Dass es ohne die Welle der Hilfsbereitschaft nicht geht, weiß auch Hamburgs Bürgermeister Scholz, und so lud er Anfang des Jahres fast Tausend Helfer zu einem Empfang ein, um das Engagement zu würdigen.
Das Bezirksamt wiederum unterstützt die Helfer mit Sondermitteln, die sich besonderen Anforderungen, wie zum Beispiel der Betreuung traumatisierter Flüchtlinge, stellen und dafür Weiterbildungen benötigen. CF
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