Die Natur vor der Tür
Ehrenamtliche gründen Ortsgruppe des NABU in Hamburg-Mitte
Sie wollen die Natur vor ihrer eigenen Haustür pflegen und schützen und so gründeten Mitglieder des Naturschutzbundes Hamburg (NABU) die 19. Ortsgruppe in der Hansestadt.
Über die Neustadt bis Billbrook, von Marienthal bis Hamm und Horn und auch auf die Stadtteile Rothenburgsort und HafenCity erstreckt sich das Gebiet, um das sich die Naturfreunde in Zukunft kümmern wollen.
Die Aufgaben, denen sich die Mitglieder des NABU mit interessierten Unterstützern vor Ort widmen wollen, sind eine Herausforderung, denn in den innerstädtischen und zum Teil sehr dicht besiedelten Stadtteilen gibt es viel zu tun – und das ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Welche Vogelarten leben in welchem Stadtteil? Wo kann man Fledermaus- und Falkenkästen aufhängen? Wie informiert man Gebäudeeigentümer und Hausverwaltungen darüber, dass Laubbläser verheerende Auswirkungen auf die Kleinstlebewesen haben? Viele Fragen, die sich die Gruppe bereits vor der formellen Gründung auf die Agenda geschrieben hat.
Genauso vielfältig wie die umweltpolitischen Interessen sind auch die persönlichen Beweggründe der an diesem Abend Anwesenden. Einer will bei ornithologischen Aktivitäten mitmachen und interessiert sich für die Termine der Fachgruppe; eine andere Teilnehmerin wurde durch die Vermüllung in ihrem Stadtteil motiviert, sich ehrenamtlich zu engagieren und sucht Unterstützer und wiederum andere wollen sich allgemein darüber informieren, wo Handlungsbedarf besteht. Und so wird die Suche nach den Arbeitsschwerpunkten der neu gegründeten Ortsgruppe noch über weitere Sitzungen auf der Tagesordnung stehen.
Wer also bewirken will, dass der Naturschutz auch vor seiner eigenen Haustür greift, sollte mitmachen. Zum Beispiel ist nicht überall bekannt, dass die HafenCity keine „naturfreie“ Zone ist. Innenhöfe, die große Spatzenkolonien beherbergen, Fledermäuse, die reiche Beute suchen und finden oder Greifvögel, die auf der Suche nach einer neuen Heimat sind, finden sich auch und insbesondere in dem Stadtteil am Wasser. Und auch der Lohsepark mit seiner Vielfalt an Flächen und Bäumen dürfte künftig die besten Voraussetzungen für die heimische Tierwelt bieten.
„Nur was man kennt und schätzt, will man auch schützen“, so Dagmar Meske, die selbst seit 13 Jahren ehrenamtlich aktiv ist und weitere Naturinteressierte ermuntern möchte, zur neuen NABU-Gruppe zu stoßen. Gemeinsam soll das Gebiet, das einen recht großen Einzugsbereich hat, kennengelernt und sollen Naturprojekte betreut werden. Die Arbeitsgruppe trifft sich jeden zweiten Donnerstag im Monat und freut sich auf Zuwachs.
Teilnehmen können Interessierte auch an den beliebten vogelkundlichen Führungen und sich den nächsten Termin unter dem Motto „Was singt denn da?“ am 24. April vormerken.
Mehr Informationen:
www.nabu-hamburg.de
NABU-Geschäftsstelle:
Klaus-Groth-Straße 21
20535 Hamburg
(Borgfelde)