Helfer sind startklar

Gut besuchte Auftaktveranstaltung im Kesselhaus (Foto: CF)
Gut besuchte Auftaktveranstaltung im Kesselhaus (Foto: CF)

 

Das Auftakttreffen des Unterstützerkreises der Flüchtlingsunterkunft Kirchenpauerstraße

Es gelten dieselben Standards

Bereits bei der Veranstaltung in der HCU erklärten viele Bewohner der HafenCity, sich bei der Integration der neuen Nachbarn engagieren zu wollen. Und so luden das Netzwerk HafenCity e. V., das Bezirksamt, fördern & wohnen und die HafenCity Hamburg GmbH alle Interessierten, die sich in einer „Unterstützerliste“ eingetragen hatten, zu einem ersten Zusammentreffen ein.

Wie die neuen Nachbarn zielgerichtet unterstützt werden und die zahlreichen Angebote gebündelt werden können, waren die Themen im sehr gut besuchten Kesselhaus. Dabei galt es auf die Erfahrungen anderer Initiativen zurückzugreifen, die in Hamburg bereits in der Flüchlingshilfe aktiv waren. Deren Empfehlung: eine Struktur aufzubauen, die es einerseits den Helfern ermöglicht, ihre Kompetenzen einzubringen, andererseits aber eine Überforderung und die damit verbundene Frustration zu vermeiden. „Wir sollten uns bewusst sein, dass die Wohnunterkunft, das neue Zuhause unserer neuen Nachbarn wird.
Wir dürfen ihnen unsere Hilfe nicht aufdrängen“, gab ein Unterstützer zu bedenken und die Vertreterin des Bezirksamtes informierte die Anwesenden darüber, welche sogenannten Alltagshilfen die künftigen Bewohner benötigen. Deutschkurse, Kita-Gutscheine und Plätze in vorbereitenden Schulklassen für die Kinder gehören zu den grundlegenden staatlichen Hilfen, während für Dolmetscherdienste, Begleitungen zu Ärzten und Behörden oder für Freizeitaktivitäten, zu denen der aufbauende Deutschunterricht zählt, die Unterstützung von Ehrenamtlichen erforderlich sei.

Auch die Zusammenarbeit der bis zu neun hauptamtlichen Mitarbeiter von fördern & wohnen, die für die Unterbringung zuständig sind, und der ehrenamtlichen Helfer macht einen stetigen Austausch nötig. Und so einigten sich die Anwesenden auf die vorgeschlagene Struktur: eine Koordinierungsgruppe und diverse Arbeitsgruppen, die bis zum Eintreffen der ersten Bewohner im dritten Quartal die Angebote vorbereiten sollen.

Über die Unterstützung der „neuen“ Nachbarn hinaus wird die Information der „alten“ Bewohner nicht vergessen. Als Teil der Öffentlichkeitsarbeit dient derzeit die Liste der Interessierten, in die sich jeder, der mitwirken will, eintragen lassen kann. Dazu genügt eine Mail an Menzl@hafencity.com.

Eine wichtige Information war an diesem Abend die Klarstellung, dass die Unterbringung in der HafenCity sich keinesfalls von den Standards der sonstigen öffentlich-rechtlichen Unterbringung in anderen Stadtteilen unterscheidet. „ Es wird der Eindruck vermittelt, dass eine unangemessen anspruchsvolle Ausstattung der Unterkunft erfolgt“, so Dr. Menzl, „es ist nicht zutreffend, dass der Hochwasserschutz ein massiver Kostentreiber ist, vielmehr liegen die daraus resultierenden Mehrkosten lediglich bei maximal 500.000 Euro. Auch wird am Standort der Flüchtlingsunterkunft künftig keineswegs eine Schule entstehen. Hier werden ab 2020 circa 550 Wohnungen realisiert.“ Und er ergänzt: „Jeweils vier Container bilden eine abgeschlossene Wohneinheit für je sechs Personen, sodass für die 720 Flüchtlinge insgesamt 120 Wohneinheiten zur Verfügung stehen. Neben den circa sieben Quadratmetern Wohnfläche pro Person können die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohneinheit noch die 6,7 Quadratmeter große Küche und die beiden Nasszellen mitnutzen.“           CF

 

Weitere Informationen

über den Abend auf

www.hafencitynews.de

Flüchtlingshilfe HafenCity_V10