Krimi in der HafenCity?

Wie sicher ist Hamburg? Innensenator stellt Statistik vor

Die Sicherheitslage in Hamburg sei insgesamt weitgehend stabil. Das ist das Fazit, das Innensenator Andy Grote, Polizeipräsident Ralf Martin Meyer und der stellvertretende Leiter des Landeskriminalamtes Frank-Martin Heise aus der Mitte März bekannt gegebenen Kriminalstatistik ziehen.

Die Zahl der Vergewaltigungs- und Körperverletzungsdelikte ist zurückgegangen, beziehungsweise stabil geblieben. Die schwere Kriminalität gegen das Leben nahm um 1 Prozent (79 Straftaten, 22 mehr als 2014) und 17 Morde
(sieben mehr als 2014) zu. Die Rauschgiftkriminalität ist mit 10,9 Prozent deutlich angestiegen. Auffällig auch der Anstieg der nichtdeutschen Tatverdächtigen. Im Vergleich zu deutschen Tatverdächtigen stieg ihr Anteil von 39,7 auf 45,2 Prozent an. Allerdings stehen hinter diesen Zahlen nicht nur begangene Straftaten, sondern auch ausländerrechtliche Verstöße. Bei Ladendiebstählen ist ein Anstieg von 8,9 Prozent zu verzeichnen. Nachdem in 2014 die Fallzahlen im Bereich des Taschendiebstahls deutlich angestiegen waren, habe die Hamburger Polizei mit unterschiedlichen Maßnahmen reagiert, sodass in 2016 im Vergleichszeitraum die Zahlen stagnieren würden. Das könne angesichts deutlich steigender Zahlen in anderen deutschen Städten als Erfolg gewertet werden, so Innensenator Grote. Auch die Zahl der Wohnungseinbrüche ist deutlich angestiegen (+20,2 Prozent). In vielen Fällen wären die Täter zwar an gut gesicherten Fenstern und Türen gescheitert, der Versuchsanteil sei aber mit 41,7 Prozent der zweithöchste Wert seit 44 Jahren. Immer häufiger handele es sich bei Einbrechern um sogenannte Reisende Täter, die professionell agieren und nach den Taten die Stadt schnell wieder verlassen. Das erschwere Präventions- und Aufklärungserfolge, heißt es in dem Bericht. Auf die Zunahme der Taten hat die Hamburger Polizei seit August 2015 mit der Einrichtung Soko „Castle“ reagiert. Durch Bündelung von Fahndungskräften und operative Maßnahmen soll die Entdeckungswahrscheinlichkeit insbesondere bei reisenden Tätern erhöht werden. Mehr als ein Drittel aller Tatverdächtigen hatten keinen festen Wohnsitz in Hamburg. Wie auch im Vorjahr blieb die Kriminalität in der HafenCity auf einem geringen Niveau. Von insgesamt 87.265 angezeigte Straftaten im Bezirk Mitte entfallen 666 Delikte und damit 132 Straftaten weniger als 2014 auf die HafenCity, darunter 455 Diebstähle und 25 angezeigte Ladendiebstähle, von denen 15 aufgeklärt wurden. Auch von den elf Wohnungseinbrüchen (in 2014 waren es acht) wurden zwei Fälle aufgeklärt. „Die Polizei hat auf veränderte Herausforderungen mit wirksamen Einsatzkonzepten reagiert. Neben Strafverfolgung, Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen gilt unser Augenmerk weiterhin dem Zusammenwirken mit den Menschen in unserer Stadt. Die Polizei ist auf ihre Mithilfe angewiesen – deshalb möchte auch ich dazu ermutigen: Schon beim kleinsten Verdacht sofort die 110 zu wählen“, so Innensenator Grote. „Wir werden weiterhin alles tun, die Menschen in unserer Stadt vor Straftaten und Gefahren zu schützen.“        ten

 

Die vollständige Polizeiliche Kriminalstatistikeinschließlich Stadtteil-Atlas ist im Internet unter www.hamburg.de/innenbehoerde oder www.polizei-hamburg.de abrufbar.

Polizei bittet um Mithilfe:schon beim kleinsten Verdacht 110 wählen