Zeitkapsel Reefer
Hapag Lloyd gehört zu den Top 5 der führenden Container-Reedereien.
Mit Geschäftssitz in Hamburg beschäftigt die Reederei weltweit in 366 Büros circa 9.500 Mitarbeiter in 118 Ländern.
Für den Transport von sensiblen Gütern wie zum Beispiel Obst, Gemüse oder Fleisch gibt es spezielle Kühlcontainer, die Reefer.
Der Reefer-Markt ist ein wachsender, vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern; die Strecken werden immer weiter ausgebaut. Durch den Einsatz von Reefern sind wir schon lange in der luxuriösen Situation, das ganze Jahr über exotische Früchte und Gemüsesorten in den Geschäften zu finden. 9,3 Prozent der Container bei Hapag Lloyd sind Kühlcontainer; damit ist Hapag Lloyd einer der größten Reefer-Carrier weltweit. 2015 wurden 42 Millionen Tonnen Fleisch transportiert, 25 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte und 17 Millionen Tonnen Bananen. Auch der Transport pharmazeutischer Produkte verlagert sich immer mehr von der Luftfracht zur Seefracht.
Doch was genau ist und kann ein Reefer-Container? Der Reefer ist eine isolierte Box, der temperaturgeführte Ladung von -40 Grad Celsius bis +30 Grad Celsius transportieren kann. Die Lagerfähigkeit wird durch Temperaturkontrolle, die bis auf einen Toleranzbereich von 0,5 Grad Celsius sehr genau eingestellt werden kann, verlängert. Er kann aus der Ferne überwacht und bei Störungen an Bord repariert werden, Ersatzteile werden auf den Schiffen mitgeführt. Durchschnittlich ist eine Reefer-Box zwölf Jahre im Einsatz.
Äpfel, die von Neuseeland nach Hamburg mit dem Schiff unterwegs sind, haben eine Transitzeit von 45 Tagen; was eher nicht bekannt ist, ist, dass der CO²-Ausstoß der reisenden Neuseeland-Äpfel laut Hapag Lloyd geringer ist als bei Lagerung und Transport von Äpfeln aus dem Alten Land.
Bananen von Ecuador nach Rotterdam brauchen 18 Tage und reisen bei plus 13,3 Grad Celsius.
Wie sieht das in der Praxis aus? Im Rahmen der Hapag Lloyd Academy machen wir uns auf den Weg in den Hafen zum O´Swaldkai. Hier befindet sich das HHLA Frucht- und Kühlzentrum, wo in zwei Schichten gearbeitet wird. Gerade sind Reefer-Container aus Ecuador angekommen, die Bananen transportiert haben. Der Kunde, ein Hamburger Fruchthändler, wartet schon auf uns. Mit Gabelstaplern werden die Paletten mit den in Kartons verpackten Bananen aus den Reefern geladen; das dauert weniger als zehn Minuten. Danach werden die Bananen geprüft: Stimmt die Temperatur? Sind die Bananen grün? Gelbe Bananen werden aussortiert und vernichtet, sie würden sonst nicht in frischem Zustand im Handel ankommen. Die Bananen, die gerade ausgeladen wurden, werden schon bei Aldi erwartet. n AF