Helgoland warnt

Die Verbringung von Hafenschlick in Küstennähe darf nur eine Notlösung sein.

Die erneute Genehmigung des Umweltministeriums Schleswig-Holstein über die Verklappung von bis zu zehn Millionen Kubikmeter Hafenschlick in die Nordsee verfolgen die Helgoländer und der Gemeinderat mit größter Sorge. Das Baggergutdepot „E3“ liegt inmitten schützenwerter Nationalparks, rd. 25 km nordöstlich von Scharhörn und etwa 15 km südlich des einzigartigen Helgoländer Felswatts. Noch in 2013 galt die Ablagerung von Baggergut als Übergangslösung nach strengen Vorgaben und laufendem Umwelt-Monitoring als Maßgabe. Jetzt wurde die Regelung für Sedimente aus den Zufahrten zum Hamburger Hafen bis ins Jahr 2021 verlängert. Bis heute erhielt Helgoland für seine Wasserqualität die Bestnote. „Wir messen regelmäßig unsere Luft- und Wasserqualität“, konstatiert Tourismusdirektor Klaus Furtmeier und ergänzt, „Gute Werte sind für den Lebensraum der Insulaner und unserer Gäste von größtem Wert“. „Sollte sich ‚E3‘ zu einer Dauereinrichtung entwickeln, sehen wir Helgoländer, wie unsere Freunde in Nord- und Ostfriesland, Risiken mit möglichen dauerhaften Schäden“, zeigt sich Bürgervorsteher Peter F. Botter besorgt. Nach Aussagen des Umweltministeriums sei die Belastung des Baggergutes nicht höher, als die des bisher verbrachten Sedimente. „Trotzdem kann und darf das keine Dauerlösung sein“, so Bürgermeister Jörg Singer. Daher wird der Besuch des Umweltministers Robert Habeck auf Helgoland Anfang Juli an hohe Erwartungen geknüpft, für die Herausforderung des Sedimentmanagements in der Nordsee Antworten und nachhaltige Lösungen aufzuzeigen.