Made in the city
Comeback der urbanen Manufaktur
Wissen Sie was ein Tech Hub, FABLAB oder Maker Space ist? Dies ist im Moment der große Hype, der einen Anstoß geben soll, die urbane Produktion wieder in die Städte zu bringen. Bei der aus der USA stammenden Idee, schließen sich Anhänger der Do-It-Yourself-Kultur, Start Ups oder kleine Unternehmen zusammen, um sich eine offene Werkstatt, ausgestattet mit 3D-Druckern, Laser und neuster Technik, zu teilen. In München etwa heißt der neue Pop-Up Maker Space „Ich mach´s mir selbst Darling“.
Wäre dies nicht auch etwas für die HafenCity? Sie versteht sich doch als Modellprojekt für die Metropole von morgen und folgt stets den gerade angesagten Trends zur Stadtentwicklung. Das Thema gestalteter Erdgeschosszonen scheint dabei etwas in den Hintergrund gerückt zu sein, ökologische und soziale Themen dominieren. Mit den 45.000 Arbeitsplätzen, die einmal in der HafenCity entstehen sollen, sind in erster Linie Büroarbeitsplätze gemeint. In den letzten Ausschreibungen wird jetzt von „wohnverträglichem Gewerbe“ gesprochen. Was ist nun damit gemeint? Im Angebot gibt es bisher Laden- oder Büroflächen, die zum Teil mit einem Mietpreisdeckel versehen sind. Das ist sicherlich gut gemeint, nur urbanes Gewerbe oder Produktion kann sich auf diesen Flächen wohl kaum ansiedeln. Vorrausetzung dafür, dass Handwerker, kleine Gewerbebetriebe oder Manufakturen den urbanen Raum für sich erobern, sind in erster Linie einfache Bauweisen und daraus resultierende moderate Mieten, sowie funktional passende Flächen. Die Herstellungsprozesse vieler Gewerbetreibender werden zunehmend immissions- und lärmfrei. Das sind gute Bedingungen für ein konfliktfreies Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten mitten in der Stadt.
Die Vorteile der urbanen Produktion liegen auf der Hand: geringer Flächenverbrauch, kurze Wege und qualifizierte Mitarbeiter im nahen Umfeld. Und es gibt noch einen anderen Trend, der Handwerker, Gewerbetreibende und Kreative in urbane Lagen zieht. Wir wollen wissen, von wo und von wem die Produkte kommen, die wir konsumieren. Dabei geht es nicht nur um ein Tech Hub mit modernster Technik, sondern auch um Manufakturen und Handwerkskunst.
Vielleicht gibt es dann irgendwann das Label „Made in the HafenCity“.