Verholung der PEKING mit einem Tag Verzögerung geglückt
Mit einem Tag Verzögerung konnte die Viermastbark PEKING am Mittwoch, den 7. September ohne Komplikationen von ihrem langjährigen Liegeplatz am South Street Seaport Museum, Pier 16 in Manhattan, New York, zur Werft Caddell Dry Dock & Repair Co., Inc. geschleppt werden.
Um 8:00 Uhr Ortszeit fanden sich unter den Augen vieler Schaulustiger und Pressevertreter drei Schlepper bei der Viermastbark ein. Zwei kleinere Schlepper machten auf Backboard fest, um die PEKING anzuschieben. „Bei den an der Pier zurückgebliebenen kam erkennbare Wehmut auf, denn 42 Jahre lang hatte die PEKING zum Stadtbild gehört und ihren Liegeplatz nicht verlassen, das war nun unwiederbringlich vorbei“, schildert Joachim Kaiser, Vorstand der Stiftung Hamburg Maritim und Projektleiter für die Restaurierung der PEKING, der die Verholung vor Ort begleitete. Ein größerer Schlepper fuhr zur Begleitung mit und half dabei den Kurs zu halten. Mit Ebbe und Rückenwind überführte der Verband die PEKING in einem circa dreistündigen Manöver zur zehn Kilometer entfernten Werft Caddell Dry Dock & Repair Co, auf Staten Island. „Mit der PEKING kann sich Hamburg auf ein echtes Prachtexemplar freuen – meinen Glückwunsch.“, beteuerte Jonathan Boulware, CEO des South Street Seaport Museum.
Die ursprünglich für Dienstag, 6. September angekündigte Verholung konnte wegen einer Wetterwarnung nicht stattfinden – südlich von New York City hatte ein tropischer Wirbelsturm getobt.
Die Werft Caddell führt die Vorbereitungen für den späteren Seetransport der PEKING durch. Das Rigg wird teilweise demontiert und das Inventar seefest gelascht. Wegen der Gefahr von Winterstürmen und starkem Seegang auf dem Atlantik ist der Transport nach Europa in einem Dockschiff erst für Frühjahr 2017 vorgesehen.
Die 1911 von Blohm + Voss in Hamburg erbaute PEKING war einer der legendären „Flying-P-Liner“ der Reederei Ferdinand Laeisz und ist unter deren Flagge 34-mal um das Kap Horn gesegelt. Seit 1932 war sie als stationäres Schulschiff mit Namen ARETHUSA im Medway an der englischen Ostküste als schwimmendes Internat in Betrieb und wurde 1975 nach New York verkauft.
Die Restaurierungsarbeiten wurden ermöglicht durch eine Förderung der Bundesrepublik Deutschland/Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien in Höhe von bis zu 26 Mio. Euro.
Die Stiftung Hamburg Maritim bedankt sich besonders bei den Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs (SPD) und Rüdiger Kruse (CDU) für ihre erfolgreiche Initiative, die den Erwerb der PEKING erst ermöglichte.