Hafengeburtstag: Eye of the Wind begrüßt 5000. Mitseglerin
Maritime Überraschung für Hamburg-Besucherin vor der Einlaufparade
Seit acht Jahren fährt der Großsegler Eye of the Wind unter der Flagge der deutschen FORUM MEDIA GROUP. Das Unternehmen betreibt den Windjammer mit der Absicht, maritime Traditionen lebendig zu halten und seefahrtinteressierten Gästen den Zugang zur Welt der Segelschiffe zu ermöglichen. Im Rahmen der Einlaufparade zum diesjährigen Hamburger Hafengeburtstag konnte der 5000. Gast an Bord begrüßt werden.
5000-fache Begeisterung für ein legendäres Schiff
Die Einlaufparade zum Hafengeburtstag wollte sich Heike Dasbach aus Trebur (Hessen) von Bord der Eye of the Wind aus ansehen. Überraschung gesellte sich zur bereits bestehenden Vorfreude hinzu, als die Hamburg-Besucherin von Windjammer-Kapitän Michael Vogelsgesang als 5000. Mitseglerin mit einem Reise-Gutschein empfangen wurde. „Das ist für mich die größte Freude beim Besuch des Hafengeburtstages“, bedankte sich Heike Dasbach für das maritime Begrüßungsgeschenk unter spontanem Beifall der Mitreisenden.
„Das Seemannshandwerk als althergebrachter Brauch wird an Bord der Eye of the Wind täglich praktiziert und gepflegt“, erklärt Ronald Herkert, Geschäftsführer der FORUM MEDIA GROUP. „Mit dem Erhalt dieses über 100 Jahre alten Schiffes wird Menschen jeden Alters und jeglicher Herkunft der Zugang zur traditionellen Seemannschaft ermöglicht“, ergänzt der Unternehmer. Vom jugendlichen „Trainee“ aus der Karibik über den Londoner Themse-Lotsen bis zum 80-jährigen „Hobby-Kapitän“, der sich den Kindheitstraum vom Windjammer-Segeln erfüllt – vielfältig ist das Spektrum der 5000 Männer und Frauen, die bisher mit dem Rahsegler die Meere der Welt erkundet haben. „Sie alle eint die großartige Begeisterung für ein einzigartiges, legendäres Schiff“, sagt Herkert mit Stolz.
Kein Seemannsgarn
Die maritime Vergangenheit der Eye of the Wind beginnt im Jahr 1911 … in Brake und Hamburg! Als Gaffelschoner gebaut, wird das Schiff zunächst auf den Namen Friedrich getauft und im Hamburger Schifffahrtsregister eingetragen. Die Hansestadt bleibt bis 1916 der erste Heimathafen des Seglers. „Dass wir die 5000. Mitseglerin ausgerechnet hier in Hamburg zur Einlaufparade begrüßen dürfen, ist kein inszeniertes Seemannsgarn“, versichert Michael Vogelsgesang, Kapitän der 40 Meter langen Brigg. „Vor Heike Dasbach hielten schon Prince Charles und die Hollywood-Stars Brooke Shields, Jeff Bridges und Tommy Lee Jones das Steuerrad dieses Schiffes in ihren Händen“, ergänzt der 54-jährige Nautiker, der seit einem Jahr die Eye of the Wind kommandiert. „Die Prominenten fallen allerdings ebenso wenig in den Erfassungszeitraum unserer 5000 Gäste wie der Geist eines ehemaligen Kapitäns, der manchmal an Bord spuken soll“, lacht der Schiffsführer.
Lebendige Seefahrt-Tradition
Die Eye of the Wind wird heute weltweit für Segeltörns und Führungskräfte-Trainings auf See genutzt. Nach dem Hafengeburtstag nimmt die Stammbesatzung mit ihren Mitseglern Kurs auf Kiel. Ostsee-Törns nach Dänemark stehen dann auf dem Programm. Im Sommerhalbjahr wird der Windjammer Hafenstädte und Inseln im westlichen Mittelmeer besuchen. Nach einer Atlantik-Überquerung unter Segeln bleibt der Rahsegler zwei Monate lang in der Karibik. Mitsegler sind an Bord jederzeit willkommen, seglerische Vorkenntnisse sind für eine Törn-Teilnahme nicht erforderlich.
Zeitreise – von Hamburg bis Hollywood
Nach der Anfangszeit im Hamburger Heimathafen, mehreren darauf folgenden Eignerwechseln und Namensänderungen, einer Strandung und einem Brand im Maschinenraum scheint das Ende des Schiffes im Jahr 1970 unausweichlich. Stattdessen beginnen englische Segelschiffs-Enthusiasten damit, den Rumpf komplett neu aufzuriggen. 1976 ist der Zweimaster unter seinem neuen Namen Eye of the Wind dann bereit, großen Abenteuern auf See entgegen zu fahren. Einer Umrundung des Globus folgt die Expeditionsreise „Operation Drake“ unter der Schirmherrschaft Seiner Königlichen Hoheit Prince Charles. Die majestätische Erscheinung des Großseglers erregt in der Filmbranche Aufmerksamkeit, und so trotzt die Eye of the Wind auch vor der Kamera wilden Stürmen, strandet, brennt aus und sinkt. Im Film „White Squall – Reißende Strömung“ (1996) und in anderen Abenteuerstreifen dient die segelnde Hollywood-Diva als Handlungsschauplatz und Filmkulisse. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts ist die Brigg neun Jahre lang in Privatbesitz und für ihre zahlreichen Freunde und Fans unzugänglich. 2009 findet das Segelschiff bei der FORUM train & sail GmbH, einem Tochterunternehmen der deutschen FORUM MEDIA GROUP, schließlich seinen neuen Heimathafen.