Eine Hamburger Deern
Meryem Dagmar Çelikkol ist die Direktkandidatin für die Grünen im Wahlkreis Mitte
Sie setzt sich im Bundestagswahlkampf für ein starkes „grünes Ergebnis“ ein. Meryem Dagmar Çelikkol, die Hamburgerin, die zwischen einer Kleingartensiedlung und dem, wie sie sagt, „idyllischen“ Bille-Ufer im Hamburger Stadtteil Horn aufgewachsen ist, , trat 2010 in die Partei die Grünen ein und war von 2013 bis 2015 im Kreisvorstand der Grünen in Hamburg-Mitte.
Bereits vier Jahre nach Parteieintritt wurde sie als Bezirksversammlungsabgeordnete in Hamburg-Mitte gewählt und steht nun als Direktkandidatin auf der Wahlkreisliste ihrer Partei. Ein Wahlkreis, in dem die Grünen bei der letzten Wahl 12 Prozent der Erststimmen errangen. „Ich wurde gefragt“ begründet sie ihre Entscheidung zur Kandidatur. „Natürlich bin ich pragmatisch und weiß, dass wir den Wahlkreis realistischerweise nicht gewinnen können. Ich kann aber im Wahlkampf maßgeblich dazu beitragen, dass unsere Politik klar kommuniziert wird“ ergänzt sie. Dabei freut sie sich auch auf die Nebeneffekte, die eine solche Kandidatur aus ihrer Sicht hat: sich mit weiteren politischen Themen auseinanderzusetzen und zu lernen. „Wer sich nicht bewegt, kann nichts verändern“ sagt die 48jährige, die Turkologie und Phonetik studierte und nun als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg tätig ist. Çelikkols politische Schwerpunkte liegen in den Bereichen Migration, Inklusion, Geflüchteten- und Wissenschaftspolitik. Beruflich hat sie das Einbürgerungsprojekt geleitet, das die Einbürgerungskampagne der Stadt Hamburg flankierend begleitet und derzeit arbeitet sie an einem wissenschaftlichen Projekt über Mehrsprachigkeit im Unterricht.
Für die Tochter einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters „…schließt sich ein Kreis“, denn es gebe viele Übereinstimmungen zwischen ihrem Beruf und ihrem politischen Engagement. So erklärt sie neben dem Umweltschutz, bei dem es den Grünen unter anderem um die Senkung der CO2-Emmissionen und den Ausbau der erneuerbaren Energien geht, die Forderung nach einer Gesellschaft, die geprägt ist von Vielfalt, Toleranz und Offenheit für eines der wichtigen Wahlkampfthemen. „Menschen wollen sich nicht diskriminiert fühlen und Diskriminierung fängt an, wenn von Menschen verlangt wird, dass sie ihre kulturelle Identität aufgeben sollen“, sagt Meryem D. Çelikkol. Für sie ist Integration keine Einbahnstraße und die fehlende Teilhabe von geflüchteten Menschen sei auch nicht durch „…schöne Flyer“ zu erreichen. „Durch Mund-zu-Mund-Propaganda, in dem wir Mitstreiter in den Communities gewinnen und auf die Menschen zugehen, erreichen wir viel mehr und können Integrationsprobleme lösen,“ ergänzt die Grünen Politikerin. In den Umfragewerten zur Frage „Was würden Sie wählen, wenn nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre?“ liegen die Grünen bundesweit derzeit zwischen 6,5 und 9 Prozent. Für die ehrenamtliche Politikerin Meryem D. Çelikkol ist klar: “Wir müssen unsere inhaltlichen Ziele, die sehr gut sind, noch besser kommunizieren“, sagt sie zum Abschied und eilt um 20 Uhr zum nächsten Wahlkampftermin