Französisch verabschieden gibt es im Carls nicht!
Dagmar Berghoff und Jo Brauner im Kultursalon …
Man stelle sich vor, die Rolling Stones seien in der Stadt, man könne mit Mick Jagger und Keith Richards in einem exklusiven Rahmen mit den beiden ein Konzert genießen und anschließend bei Flying Diner und Getränken mit den Rocklegenden in einer Bar speisen und ! die beiden würden, wenn sie gehen, sich von den Gästen persönlich verabschieden! Undenkbar? Und trotzdem ist die Idee hinter Carls Kultursalon so ähnlich. Nur dass man im Carls für den Preis, für den man heute nicht einmal mehr eine Eintrittskarte zu einem Rolling Stones Konzert erwerben könnte, noch viel mehr bekommt. Zusätzlich steht man nicht 200 Meter von der Bühne und verfolgt auf einer Großbildleinwand das Geschehen.
Nun sind Dagmar Berghoff und Jo Brauner nicht Mick Jagger und Keith Richards und diesmal ging es im Carls auch nicht um Musik, aber die Idee eines intimen Kulturabends, bei dem die Künstler hautnah zu erleben sind, kam an. Die beiden ehemaligen Tagesschausprecher hatten sich dem Thema Herkunft von Sprichwörtern gewidmet und trugen vor 40 Gästen eine Art elitäres "Wer wird Millionär" aus. Zu gewinnen gab es zwar nur zwei Duden und neue Erkenntnisse, das Publikum nahm aber die Gelegenheit wahr, zusammen mit den Legenden des deutschen Fernsehens, die teilweise haarsträubenden Herkunft solcher Sprichwörter wie "Katze im Sack kaufen" und "Jacke wie Hose" herauszufinden. Dabei erwärmten sich die beiden ehemaligen Tagesschau-Sprecher zusehends für die Interaktion mit dem Publikum und hatten sichtbar genausoviel Spaß wie ihre vierzig Gäste. Beim anschließenden Flying Diner mischten sich Jo Brauner und Dagmar Berghoff unter das "Volk" und beteiligten sich in der Bar des Carls an den Gesprächen.
Die Gäste, halb Blankenese, halb HafenCity, nutzten die Gunst der Stunde zum regen Gedankenaustausch an dem, perfekter Gastgeber wie immer, Francesco Potenza auch mit Engagement teilnahm. Marketingchef Eckard Buss vom Louis C. Jacob zeigte sich zufrieden mit der Resonanz, während sich einige Gäste schon Sorgen machten, ob es für die nächsten Events mit Etta Scollo, Anna Depenbusch und dem Paulo Pereira Quintett nur noch Karten für Eingeweihte geben werde.
Als sich Dagmar Berghoff und Jo Brauner zu später persönlich – und nicht französisch – bei den Gästen verabschiedeten, war man um eine wertvolle Erfahrung und das Wissen um die Hintergründe einiger Sprichwörter reicher. Wenn es sich in die Tat umsetzen läßt, will das Carls im Herbst die Veranstaltung mit den beiden und neuen Sprichwörtern wiederholen, vorher sollte man aber unbedingt die drei musikalischen Veranstaltungen mitnehmen. Wenn das Carls hält was es am Sonntag versprochen hat, werden die kleinen Konzerte große Ereignisse.