Amtlich genießen
… und der alte Hafenmeister wacht über alles
Wer die Boilerman Bar im Alten Hafenamt betritt, kann gar nicht anders, als ihm mitten ins Gesicht zu schauen: So könnte man sich den alten Hafenmeister vorstellen, der den Gast überlebensgroß von der Wand anlächelt.
Im ältesten historischen und denkmalgeschützten Gebäude der HafenCity, dem Alten Hafenamt, hat der Hafenmeister tatsächlich sein Büro gehabt und seit 1886 über die Geschicke im Hafen Buch geführt.
Seit Anfang März beherbergt das backsteinerne Gründerzeitbauwerk, das durch An- und Neubauten auf unterschiedlichen Ebenen eine interessante Innenarchitektur bietet, das Restaurant NENI, das 25hours Hotel Altes Hafenamt und eben die Boilerman Bar. Einst als Amt für Strom- und Hafenbau genutzt und von Seeleuten aus aller Welt mit Andenken bedacht, ist es jetzt ein wohnliches Kapitänsheim, das charmant die vielen historischen Details in kreativer Weise mit spannenden Materialien und neuen Objekten
verknüpft. Eine Auflage der Denkmalschützer war beispielsweise, alle alten Türen im Gebäude zu belassen. Aus der Not wurde eine Tugend: Die historischen Türen wurden als dekorative Wandverkleidungen umgenutzt und geben den neuen, mit modernster Technick ausgestatteten Hotelzimmern trotzdem den Charme eines alten Gebäudes.
Mit dem Restaurant NENI ist Hamburg nach Berlin zweiter Standort für die persische, arabische, marokkanische, israelische und türkische Küche von Haya Molcho. Mit ihrer Philosophie „Balagan“, alle sitzen an einem Tisch und teilen sich die Speisen, trifft sie in Hamburg auf regionale Hafen- und Fischgerichte, interpretiert à la NENI. In der Boilerman Bar sind die Highlights die Highballs. Beide Bezeichnungen sind geschichtlich mit der amerikanischen Zugfahrt verbunden. „Highball“ war die Einstellung eines Zugsignals, „Boilerman“ wurde der Heizer genannt, der die Kohle in der Dampflok nachlegte. Highballs sind Shortdrinks, die in der Bar in der HafenCity aus hochwertigen Zutaten perfekt serviert werden. Das eindrucksvolle Gesicht des alten Hafenmeisters in der Bar lässt den Gast dabei nicht los: Im ganzen Haus hat man das angenehme Gefühl, dass man von seinem Geist wohlwollend begleitet wird.
Die moderne Wahrheit hinter dem Gesicht ist dabei genauso märchenhaft, wie die alten Geschichten: Ein obdachloser Hamburger hat sein Konterfei zur Verfügung gestellt, lebenslang kann er nun im Alten Hafenamt essen und trinken. Ten
25hours Hotel Hamburg
Altes Hafenamt
Osakaallee 12
20457 Hamburg