Arbeitsplatz HafenCity
Das Löschboot- und Wasserrettungszentrum
Wann immer ein Kreuzfahrtschiff Hamburg zum ersten Mal anfährt, ist eines von Ihnen auf jeden Fall dabei: „Oberbaurat Schmidt“, „Branddirektor Krüger“ oder „Oberspritzenmeister Repsold“ begleiten die einfahrenden Traumschiffe mit ihren Wasserfontänen. Mit 12.000 Liter/min. bei 15 bar erzeugen die Lösch- und Löschambulanzboote der Hamburger Feuerwehr, die jeweils von 750 PS angetrieben werden, beeindruckende Bilder. Eine Hommage der Stadt Hamburg an die wachsende Kreuzfahrtbranche und sicherlich einer der Gründe, warum es für die Fahrgäste und Besatzungen ein Erlebnis ist, im Hamburger Hafen zu Besuch zu sein. Die Aufgaben der Löschboote, die im Normalbetrieb jeweils mit einem Bootsführer und einem Maschinisten besetzt sind, gehen weit über diese repräsentativen Einsätze hinaus. Technische Hilfsleistungen, wie Motorschäden bei anderen Wasserfahrzeugen oder Unfälle mit Gefahrgütern an den Kaianlagen und immer wieder die Fälle in denen Personen gerettet werden müssen, gehören zur Tagesordnung der Feuerwehrleute. Vor nicht allzu langer Zeit rammte im Magdeburger Hafen eine vollbesetzte Barkasse eine Spundwand. 50 Personen mussten innerhalb kürzester Zeit von Bord gebracht und das Sinken des Havaristen musste verhindert werden. Nicht alle Einsätze sind so aufsehenerregend und am Besten ist es sowieso, wenn die Feuerwehr nicht im aktiven Rettungseinsatz ist. Nicht zuletzt während des Hafengeburtstages stellte die Feuerwehr mit ihren Partnern von der Arbeitsgemeinschaft Hamburger Wasserrettung auch wasserseitig sicher, dass bei Unfällen die Hilfe nicht lange auf sich warten lassen muss. Allein vor den Ladungsbrücken wachten 9 Boote über die Feiernden.
Das Einsatzgebiet der Löschboote entspricht dem Hoheitsgebiet der Freien und Hansestadt Hamburg also von Oortkaten im Osten bis Tinsdal im Westen und weil nicht alle Gewässer von den großen Löschbooten befahren werden können, stehen Kleinboote, mit besonderer Ausrüstung wie Bergungs- und Löschgeräte über das Stadtgebiet verteilt zur Verfügung und erfüllen dort besondere Aufgaben, wie z.B. die Rettung von Tieren oder Menschen, die ins Eis einbrechen. Die Koordination und Ausbildung der Bootsmannschaften untersteht dem Löschboot- und Wasserrettungszentrum in der Admiralitätstrasse. Hier kümmern sich Jörg Castan, der Brandamtmann, der ursprünglich als Maschinenbaumeister gearbeitet hat und seine Mannschaft u.a. um die Aus- und Weiterbildung der Bootsbesatzungen der Berufs- und der Freiwillen Feuerwehr. Erfahrene Feuerwehrleute bekommen hier – neben ihren Aufgaben als Rettungsassistenten, Brandbekämpfer und technischen Hilfeleister die Möglichkeit ihr Kapitänspatent für Binnenschiffe zu erwerben. Auch danach ist die Fortbildung konstant und obligatorisch: Einweisung in die neuesten Radar- und Funkgeräte, die wiederkehrenden Revierkundefahrten entlang der Ober- und Unterelbe sowie die Katastrophenschutzübungen halten die Retter für die Rettungseinsätze fit. Aus der Außensicht ist Hamburg als einer der größten Industrie- und Hafenstandorte bisher von den wirklich großen Katastrophen verschont geblieben. Diese Tatsache ist vielleicht auf Glück zurückzuführen. Auf jeden Fall ist dieses „Glück“ wesentlich auf die Arbeit der Hamburger Feuerwehrmänner und –frauen zurückzuführen! (CF)