Aurubis – Umweltschutz und Klimaschutz bei der Kupferproduktion
Aurubis kennen die meisten Hamburger noch als Norddeutsche Affinierie, als eines der größten Industrieunternehmen in der Nachbarschaft der HafenCity ist das Unternehmen aber nicht nur als Arbeitgeber interessant. Was tut ein solch ungewöhnliches Unternehmen in unmittelbarer Nachbarschaft einer Innenstadt für den Umweltschutz und nicht zuletzt damit auch für den Schutz seiner Nachbarn? Im Rahmen der Greendays bei Unilever versuchte Peter Willbrandt, Vorstandsmitglied und Metallurge, der seit 1988 bei Aurubis arbeitet, einen Einblick in die Strategie seines Unternehmens zu geben. Aurubis ist die größte Kupferhütte in Europa, mitten in einer Großstadt gelegen ist es die einzige Anlage dieser Art an solch einem exponierten Standort. 1866 gegründet wurde es im Zuge des Wachstums der Stadt Hamburg sozusagen von der Stadt aufgesogen. Seit langem bestehen deshalb eine Umweltpartnerschaft und bilaterale Verträge zwischen der Stadt und dem Unternehmen.
Auch kulturell versucht sich Aurubis in die Stadt einzubringen. Das Dach der Katharinenkirche wurde zum Beispiel gesponsert. 54 Prozent Verminderung des Energieverbrauchs seit 1990. 75 Prozent weniger CO2 seit 1990. Die Anlagen in Hamburg sind so modern, das weitere Einsparungen nur schwer zu erreichen sind, die Technik gibt im Moment nicht mehr her. Der Stromkostenanstieg belastet Aurubis erheblich. Aus Schwefelsäure wird Düngemittel hergestellt. Im Umfeld der Aurubis werden auch die neuen Emissionswerte eingehalten. Elbwasser wird gereinigt um in den Prozess benutzt zu werden. Ein Drittel der Investitionen geht in den Umweltschutz. Die neue Emissionsminderungsvereinbarung wurde gerade mit der BSU abgeschlossen. Kosten 20 Millionen Euro, Laufzeit bis 2015. Soweit der Parforce-Ritt mit dem Peter Willbrandt die Präsentation schließt und eine anschließende Fragerunde eröffnet. Hier sind die Zuhörer schon sichtlich geschafft von der Flut der Informationen die auf sie eingeprasselt sind. Trotzdem wird die Rolle von Aurubis in den Herstellerländern hinterfragt. Obwohl Aurubis selbst keine Minen besitzt wird doch sicherlich Einfluss auf das Verhalten der Minen genommen, vermutet ein Gast, doch Willbrandt sieht das nicht so einfach. Der Markt bestimmt das Geschehen, die Minenunternehmen sind die Gewinner der Kupferförderung. Nur wenige Agenten sind vor Ort tätig, trotzdem wächst das Bewusstsein bei den Minenunternehmen – Langsam. Noch einmal leicht ins schwimmen kommt der Aurubis-Manager bei der Frage nach der Herkunft des zur Produktion notwendigen Stromes. Aurubis hat eine virtuelle Kraftwerksscheibe an Moorburg gekauft, daher stammt ein Großteil der Energie aus Kohlekraftwerken und ist auch nicht so schnell zu ersetzen. Alles in allen ein interessanter Abend mit tiefen Einblicken in das Geschäft des im Osten der HafenCity prominent sichtbaren Unternehmens. Der nächste Termin für einen Green Day Event ist der 10.März. Dann stellt sich die Effenberger Vollkornbäckerei vor. Die Veranstaltung ist wie immer öffentlich, es ist nur eine Anmeldung unter info@gic-zukunft.de notwendig.