Bezirksamt Mitte sträubt sich

Ein Teil des Ü-Quartier ist bald fertiggestellt
Ein Teil des Ü-Quartier ist bald fertiggestellt
Hauptausschuss spricht sich gegen Umzug aus

Der Hauptausschuss der Bezirksversammlung Mitte hat sich am Dienstagabend einstimmig gegen den Umzug des Bezirksamtes in das Überseequartier ausgesprochen. Das Überseequartier hatte die ihr vertraglich zugesicherte Option von städtischen Anmietungen geltend gemacht, die dem Konsortium im Falle von zu geringer Nachfrage nach Büroräumen von der Stadt beim Kauf eingeräumt wurde. Der Wiederstand des Bezirks Mitte kommt nicht unerwartet. Am jetzigen Standort an der Steinstraße zahlt das Bezirksamt 7 Euro pro Quadratmeter an die städtische Sprinkenhof AG, am neuen Standort sollen 15 Euro fällig werden. Bei korrekter Rechnung würde damit die Stadt nicht nur 8 Euro mehr bezahlen, sondern, da die Sprinkenhof AG der Stadt gehört, sogar die gesamten 15 Euro mehr. Auf das Jahr umgerechnet sind das zwischen 4,9 Millionen und 9,5 Millionen Euro, die der Bezirk an Mehrkosten hätte. In Anbetracht der gerade zu Ende gegangenen Sparklausur des Senats Kosten, die sich die Stadt eigentlich nicht leisten kann.

 

Markus Schreiber, Chef Bezirksamt Mitte
Markus Schreiber, Chef Bezirksamt Mitte
Für das Überseequartier-Konsortium ist der gesamte Vorgang natürlich ein Ärgernis. Schon die Option ziehen zu müssen ist mit Sicherheit nur die zweitbeste Lösung gewesen. Jetzt in ein politische Tauziehen zu geraten ist dann richtig kontraproduktiv. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Die Option ist vertraglich abgesichert, Vertragspartner ist aber die Stadt und nicht der Bezirk Mitte. Ob der Senat jetzt den Bezirk überstimmt und per Order von oben den Umzug möglich macht, oder ob alternative Lösungen gefunden werden, dürfte eine der spannendsten Entscheidungen des Jahres werden.