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Editorial
Ab morgen wird die neue Ausgabe der HafenCity Zeitung wieder verteilt. Es geht mal wieder um Verkehr – und natürlich um vieles mehr. Als Anwohner hat man es in der HafenCity mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht leicht. Oberflächlich betrachtet ist man gut mit Buslinien versorgt, ist man aber mal tatsächlich auf einen Bus angewiesen, stellt sich die Anbindung der HafenCity schnell als Potemkinsches Dorf heraus. Die Hochbahn produziert jeden Abend und jeden Morgen auf neues das Wunder vom Hafenrand: Im Fünfminutentakt fahren die Busse in die bzw. Abends aus der HafenCity heraus, in umgekehrter Richtung kommt aber nur jeder vierte Bus wieder an der Haltestelle an. So kann es passieren, das man, wenn man den Bus knapp verpasst hat, rund zwanzig Minuten auf den nächsten warten muss – klingt nicht nach Metrobuslinie, eher nach Nachtbuslinie. Auf dem Weg nach Hause konnte man bisher wenigsten in der Zeit zwischen zwei Bussen noch Einkäufe erledigen – dank des frisch eröffneten Edekas in der HafenCity kann man das aber jetzt viel besser zu Hause.
Plötzlich werden Alternativen zur HVV-Abokarte attraktiv. Car2go erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Und auch die roten Stadträder, die jetzt schon mit zwei Stationen in der HafenCity vertreten sind. Selbst die Fähre wird der HafenCity vorenthalten. Da hat man jetzt einen Supermarkt, eine Drogerie und mehrere Dutzend Gastronomiebetriebe, was aber noch keinen normalen Stadtteil macht. Es braucht wohl noch ein paar Jahre bis nicht jeder zweite Bus der Linie 6 an den Rödingsmarkt fährt oder sich in Luft auflöst.
Viel Spaß beim Lesen und wie immer für besonders Eilige die aktuelle Ausgabe als PDF zum download .