Bittersweet Sessions mit Eva

Frauenpop im Carls

Was unterscheidet Musik die Frauen hören, von Musik die Männer hören? Auch wenn es auf diese Frage möglicherweise keine vernünftige Antwort gibt – erkennen kann man Acts die in diese Kategorie gehören eindeutig daran, dass die Konzerte in der Regel gut besucht sind. Die New Yorkerin Eva scheint bei den Frauen besonders beliebt zu sein, denn das Carls war zum Kultursalon mit ihr rappelvoll – überwiegend natürlich mit Frauen. Dabei ist die Musik der Wahlhamburgerin durchaus auch männertauglich, die Geschichten die Eva erzählt sprechen aber eindeutig die weibliche Seite des Lebens an. Sie erzählt von ihren Töchtern, vom Loslassen und von den Schicksalsschlägen des Lebens – immer charmant und überwiegend in englisch, aber das Publikum geht mit.

Und sie erzählt viel. Schnell hat sie das Carls im Griff, im Dialog mit ihrem Gitarristen Fontaine Burnett kommt Anekdote auf Anekdote. Dabei freut sie sich genauso über ihre Geschichten wie die Anwesenden: Sie erzählt vom kalifornischen Plankton, das – weil die Amerikaner immer mehr Prozac nehmen und die Droge ins Wasser wandert – inzwischen auch total glücklich ist, und statt in dunklen Tiefen zu leben immer mehr an die Oberfläche kommt und dort stirbt. Oder von der Freundin, deren Mann, immer wenn das Paar sich streitet, hinter einer großen Zeitung verschwindet.

 

Das klingt jetzt danach als müsste man bei Eva auch mit schwerer Musik rechnen, doch genauso leicht, wie ihr ihre Geschichten von der Hand gehen, klingt auch ihre Musik. Easy-Listening mit tiefgehenden Texten. Richtig politisch wird es, als ihr Gitarrist Fontaine Burnett, der an einer eigenen CD arbeitet, auch mit zwei Titeln zum Zuge kommt. Aber auch er präsentiert charmant – hat ja auch eine begabte Chefin. Wer schon fast den Glauben verloren hatte, das Konzerte in der HafenCity auch mal ausverkauft sein können, wurde an diesem Abend eines Besseren belehrt – es geht, man muss nur die Frauen ansprechen.

Bildergalerie

 

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