Blau im Hafen
Eine persönliche Sicht auf die Cruise Days
Cruise Days? So kurz nach dem erfolgreichen Queen Mary Jubiläum? Kann das klappen? Ein wenig Skepsis war schon vorhanden vor dem Event, doch was soll man sagen? Toll, toll, toll! Zumindest wenn man die Perspektive auf dem Wasser einnimmt. Auf der Elbe, von einem kleinen Boot aus gesehen, gehörten die Auslaufparade, die Feuerwerke und der dazugehörige Blue Port von Michael Batz zu den echten Gänsehautmomenten dieses Jahres. Ufer und Landungsbrücken voller Menschen, die Elbe voll mit großen und kleinen Schiffen und Booten, eine laue Sommernacht: Mehr geht nicht. Das fanden auch rund 750.000 Menschen an diesem Wochenende, fast so viele wie beim diesjährigen verregneten Hafengeburtstag. Damit haben sich die Cruise Days als zweiter Hafengeburtstag im Jahr fest etabliert, keine Frage. Einen wesentlichen Teil dazu beigetragen hat die blaue Beleuchtung des Hafens durch Michael Batz. Man mag sich darüber lustig machen, nach dem Motto: „och, schon wieder blau“, aber die Illuminierung wirkt und verzaubert immer wieder aufs Neue. Magische Momente entstehen, wenn man mit einem Boot im Dunkeln unter den blau beleuchteten Elbbrücken hindurchfährt, der Hafen bekommt eine zusätzliche geheimnisvolle Note, die er sonst fast verloren hat. Auch das Gewimmel auf dem Wasser hat etwas für sich, wenn man mittendrin ist. Fast hätte man die Elbe zu Fuß überqueren können, an Land und auf dem Wasser entspannte Atmosphäre: Auf dem Wasser trotz einiger wilder Manöver holländischer Segler und an Land, weil die Menschen an einem lauen Samstagabend Zeit hatten. Anders als beispielsweise bei der Einlaufparade des Hafengeburtstags an einem Freitagnachmittag, an dem man – meist gehetzt – aus dem Büro kommt und es trotzdem nicht schafft, rechtzeitig dort zu sein wo, man hinmöchte.
Obendrauf noch ein Lob an die Feuerwerker der Cruise Days Parade: Man ist ja verwöhnt am Hafen was Feuerwerke betrifft. Das von Cunard wenige Tage zuvor war eher so lala, das oder besser die Feuerwerke zu den Cruise Days waren ein echtes Erlebnis – vor allem, wenn man sie vom Wasser aus erleben durfte. Chapeau! Was an Land geschah, ist ein anderes Kapitel: Weder beim Hafengeburtstag noch bei den Cruise Days bringt mich irgendwer oder irgendwas dazu, mich in dieses Getümmel zu stürzen. Diese Art von Volksbelustigung kann man nur betrunken ertragen – mir ist ein blauer Hafen lieber als Blaue am Hafen.