Boom geht weiter
191 Schiffsanläufe und 600.000 Passagiere erwartet
Rekorde, Rekorde und kein Ende in Sicht. Hamburg als Kreuzfahrthafen stolpert von einer Superlative zur anderen, nächstes Jahr werden wieder mehr Schiffe und Passagiere erwartet. „Der Hamburg-Besuch der „Queen Mary 2“ vom 6. November 2013 wird in die Hamburger Kreuzfahrtgeschichte eingehen und für alle Beteiligten zu einem unvergesslichen Schiffsanlauf werden“, so Frank Horch, Senator der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Es ist nicht nur der 168. Anlauf der laufenden Saison,an diesem Tag konnte auch der 500.000ste Kreuzfahrtgast in der Hansestadt gezählt werden. „Zum ersten Mal innerhalb einer Saison erreicht Hamburg diese magische Marke und erzielt dieses Ergebnis sogar zwei Jahre früher als geplant“, verkündet der Senator stolz. Was da auf die Hamburger in wenigen Jahren zukommt lässt sich noch gar nicht erahnen, schon ist die Million in greifbare Nähe gerückt. Doch erstmal kommt noch der Dezember: „In Hamburg endet die bisher erfolgreichste Kreuzfahrtsaison auch in diesem Jahr wieder im Dezember“, verkündet Stefan. Behn vom Hamburg Cruise Center. Mit ca. 3.000 überwiegend britischen Passagieren machen gleich zwei Kreuzfahrtschiffe im vorweihnachtlichen Hamburg fest. Die Reederei Fred. Olsen Cruise Lines schickt im Dezember zwei Schiffe nach Hamburg. „Balmoral“ besucht Hamburg am 18. Dezember, das Schwesterschiff „Boudicca“ wird den Silvesterabend in der HafenCity verbringen. Dazu kommen noch sechs weitere Anläufe der „AIDAsol“, die 2013 der häufigste Gast in Hamburg war, und eine Mystery-Cruise der englischen Reederei Saga Cruises. Erstmalig endet eine Hamburger Kreuzfahrtsaison am 31.12. „Der Verein geht zum Saisonende von einem vorläufig erwarteten Ergebnis von ca. 555.000 Passagieren aus“, skizziert Gerd Drossel, geschäftsführendes Vorstandsmitglied HCC. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Wachstum von 29 Prozent (2012: 430.329). Insgesamt wurde der Hamburger Hafen 177-mal von Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Für nächstes Jahr erwarten die beiden noch mehr: Bislang liegen 191 Schiffsanmeldungen für die Saison 2014 vor. „Die Passagierzahl wird auf knapp über 600.000 steigen“, verkündet Behn. 22 Reeder haben für die Saison 2014 insgesamt 34 Kreuzfahrtschiffe in der Hansestadt angemeldet. 55 Prozent der Anmeldungen werden an den Terminals in der HafenCity abgefertigt, 37 Prozent am Cruise Center Altona und die restlichen 8 Prozent teilen sich zwischen dem O’Swaldkai und der Überseebrücke auf. Zum Hafengeburtstag (09. bis 11. Mai 2014) erscheinen gleich 12 Kreuzfahrer („AIDAluna“, „AIDAstella“, „AIDAsol“, „Albatros“, „Artania“, „Deutschland“, „Delphin“, „Hamburg“, „L’Austral“, „Mein Schiff 1“, „MSC Magnifica“ und „Queen Elizabeth“).Zu den Hamburg Cruise Days 2014 vom 1.- 3. August kommen insgesamt sieben Kreuzfahrtschiffe. Den Auftakt machen am 1. August „Delphin“ und „Europa“. Am Samstag, den 2. August liegen in der Hansestadt „Gann“, „AIDAstella“, „Deutschland“, „Europa“ und „MSC Magnifica“. Den Abschluss bilden am 3. August „Deutschland“ und „AIDAluna“. Mit Zahlen protzen ist da leicht: Drei AIDA-Schiffe nehmen 65-mal Kurs auf Hamburg, 9-mal kommt die „Queen Mary 2“.Es gibt insgesamt 25 Doppelanläufe, 11 Dreifachanläufe, drei Vierfachanläufe, ein Fünffachanlauf und zwei Sechsfachanläufe. Die Zahl der Doppelanläufe bleibt konstant, während die Anzahl der Dreifach- und Vierfachanläufe steigt. Zahlen, die die dringende Notwendigkeit eines dritten Kreuzfahrtterminals aber auch nach dem Umweltschutz aufwerfen. Schon 2015 soll mit der rechtzeitigen Fertigstellung des dritten Kreuzfahrtterminals und der Positionierung von „AIDAprima“ der nächste große Schritt erfolgen, allein die AIDAprima soll geplante 52 Wochen alle sieben Tage ab/an Hamburg anlaufen. Da wird es eng im Hafen, vor allem wenn man sich die möglichen Zahlen am Beispiel der zur Zeit führenden nordeuropäischen Häfen Southampton mit 1,529 Millionen Passagieren und Kopenhagen mit 840.000 Passagieren ansieht. Ins Mittelmeer mag man gar nicht blicken, in Venedig mussten jetzt die Anläufe auf Druck der Bevölkerung und der Umweltschützer reduziert werden. Als sich am 12. September zwölf Dampfer zu einem noch nie dagewesenen Stelldichein in Venedig trafen, war die Geduld der Bewohner zu Ende. Die Aktivisten der Bürgerinitiative „No grandi navi“ blockierten den sensiblen Canale della Giudecca mit ihren Seglern und Ruderbooten. Zur planmäßigen Abfahrt der Schiffe stürzten sich Dutzende mutige Venzianer im Neoprenanzug in die trüben Fluten -. Vier Stunden lang kam kein Kreuzfahrer aus Venedig heraus und nach Venedig herein.