Das „Phantom“ ist zurück in der Stadt
12 Jahre war das Phantom aus Hamburg „verschwunden“ – nun ist es runderneuert zurück: Ende November feierte das Musical „Das Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber ein gefeiertes Comeback. 41 Darsteller aus 14 verschiedenen Nationen sind an der Neuauflage beteiligt, allen voran Mathias Edenborn in der Rolle des Phantoms und Valerie Link als Christine Daaé, die sich im Verlauf des Musicals zwischen dem jungen Adeligen Raoul (Nicky Wuchinger) und dem Phantom entscheiden muss.
Und auch wenn die letzte Vorstellung 12 Jahre zurückliegt, so sind der inzwischen verstorbene Peter Hofmann als Phantom und seine bei der Premiere anwesende Kollegin Anna Maria Kaufmann als Christine unvergessen. Während Valerie Link stimmlich mit Anna Maria Kaufmann (fast) mithalten kann, so fehlt dem jungen Mathias Edenborn noch einiges von der Faszination seines berühmten Vorgängers.
Dennoch „Das Phantom der Oper“ ist absolut sehens- und hörenswert. Die Musik eines der erfolgreichsten Musicals der Welt ist immer wieder himmlisch. Das auf 14 Musiker geschrumpfte Orchester unter der Leitung von Klaus Wilhelm ist hervorragend und wird durch technische Effekte blendend unterstützt. Die 166 Kostüme sind – jedes für sich – Kunstwerke, vor allem die Vielfalt beim Maskenball beeindruckt. Bei jeder Vorstellung kommen 166 Kostüme, 141 Kopfbedeckungen, 130 Echthaarperücken und 332 Schuhe zum Einsatz. 15 Kilo wiegt allein der Rock der Operndiva Carlotta.
Überhaupt ist „Das Phantom der Oper“ eine gigantische Show: Es wurden 27 Laster benötigt, um sämtliche Bühnenteile und Requisiten in die Neue Flora zu transportieren. Pro Vorstellung sorgen 281 elektrische Kerzen, zehn Nebel- und Rauchmaschinen sowie pro Woche 1500 Liter flüssiger Stickstoff für Stimmung auf der Bühne. Und der berühmte Leuchter, eine detailgetreue Kopie des Pariser Opern-Kronleuchters, wiegt eine Tonne, ist drei Meter breit, besteht aus 6000 Kunststoffperlen, die wie Original Glaskristalle aussehen und stürzt während der Show mit einer Geschwindigkeit von 2,5 Metern pro Sekunde herab. Für Superlative ist also ausreichend gesorgt.