Der Bundespräsident kommt
Großereignis in der HafenCity
Mittwoch ist es soweit – das internationale maritime Museum öffnet seine Pforten. Zunächst für den Bundespräsidenten Horst Köhler und ausgesuchte Gäste, dann für die allgemeine Öffentlichkeit. Und – das maritime Museum ist ein Highlight hamburgischer Museumskultur, trotz aller Dispute und trotz aller Anfeindungen. Am Montag stellte Peter Tamm "sein" Museum einer Hundertschaft Pressevertreter vor und was nicht Worte schafften, schaffte die Realität. Bei der Vorentdeckung des Museums konnte man, trotz einiger noch nicht abgeschlossener Arbeiten, nicht nur eine Ahnung sondern einen handfesten Eindruck des Museums bekommen und es ist fantastisch. Nicht nur, dass wer alles auch nur annähernd entdecken möchte, mehr als nur einen Tag braucht um alle Feinheiten zu entdecken, die Ausstellungsgestaltung von kwod-Design läßt einen auch die Zeit um einen herum vergessen und sich ganz auf die Ausstellungsstücke konzentrieren. Für die Fälle von akuter Museumssucht gibt es dann auch die Folgetagskarte mit Ermäßigung.
"36.000 Schiffsmodelle mit Stand heute" antwortet dann auch die Museumsleiterin Russalka Nikolov auf die Frage eines Journalisten nach der Anzahl der Schiffsmodelle und Peter Tamm kontert mit "Haben Sie auch genau nachgezählt?". Nicht alle Modelle sind gleichzeitig zu sehen wären, dafür hätte weder der Platz noch die Zeit der Besucher annähernd ausgereicht, aber die die zu sehen sind reichen auch. Auf zehn Decks hat der Besucher mehr als genug zu sehen. Häufig in mysteriöses Dunkel gehüllt, nur die Exponate geheimnisvoll beleuchtet, kann man unabgelenkt Details entdecken und in die Schiffe vergangener und aktueller Zeiten Revue passieren lassen. Eigentlich spricht die Sammlung für sich, und jetzt wo die Arbeiten vor Vollendung stehen kann man allen Kritikern nur raten, sich eine eigene Meinung zu bilden. Sicher kann man Details kontrovers diskutieren und die Ausblendung von Teilen der Geschichte für bedenklich halten, aber letztendlich wird die Faszination der Menschen für Schiffe und Seefahrt siegen. Vielleicht ist der kritisierte fehlende Teil der Geschichte dann auch besser in eigenen Ausstellungen aufgehoben, würde er doch unter Umständen durch die Mächtigkeit der anderen Exponate dieser Ausstellung eh in den Hintergrund treten.
Und dieses Museum wird die Menschen faszinieren und anziehen, ein Schmuckstück unter Hamburgs Museen. Da sind die 30 Millionen Euro, die es die Stadt Hamburg gekostet hat den Kaispeicher B zu renovieren gut angelegtes Geld, wird doch die Sogwirkung des Museums ein vielfaches an Umsätzen in die Hamburger Wirtschaft spülen. "Ich habe einen Fehler gemacht, ich habe angefangen zu sammeln" sagt Peter Tamm dann auch, und es mag nicht sein einziger Fehler gewesen sein, aber von diesem Fehler profitiert ganz Hamburg und natürlich die HafenCity.
Nun quellen die Medien über mit Beiträgen über das maritime Museum, daher hier in Kürze ein paar Fakten zum Museum:
Das Museum muss seine Betriebskosten selbst erwirtschaften und braucht dafür mindestens 150.000 Besucher pro Jahr. Das größte Legoschiff der Welt, die Queen Mary 2, besteht aus mehr als einer Million Steinen und wurde in mehreren Monaten von zwei Herren zusammengebaut. Kinder können im Museum auch selbst mit Lego bauen, sich aktiv in der Modellbauwerkstatt beteiligen und für Klassen gibt es ein Kinderlabor in dem sich wissenschaftlich zum Thema Seefahrt betätigt werden kann.
Das Budget hat ausgereicht und "Bauherr und Bauunternehmen sind immer noch Freunde". Zur Eröffnung gibt es am ersten Öffnungswochenende ein Familienfest für Groß und Klein. Zweigastronomische Betriebe sorgen für das leibliche Wohl. Ein Museumscafe "Kaispeicher B" und das Restaurant "Austernbar".
Preise:
Erwachsene 10 Euro (Am Folgetag kann eine ermäßigte Karte gekauft werden)
Kleinfamilie 12 Euro (1 Erwachsener mit Kindern ab 6 Jahren)
Familie 22 Euro (2 Erwachsene mit Kindern ab 6 Jahren)
Ermäßigte Karte 7 Euro
Schulklassen 3,50 Euro pro Schüler
Jahreskarte 55 Euro
www.internationales-maritimes-museum.de