Deutsche Schifffahrt im Netz von Banken, Märkten und Politik

Das Hansa Forum

15. November 2012 im Hotel Grand Elysée, Hamburg

2012 war eines der härtesten Jahre für die Schifffahrt überhaupt. Unauskömmliche Fracht- und Charterraten haben die Liquiditätslöcher bei vielen Schiffsgesellschaften weit aufklaffen lassen.
Die Zahl der KG-Insolvenzen ist auf über 100 hochgeschossen. Lässt sich die massenhafte Verwertung durch die Banken angesichts Basel III noch abwenden? Wie stehen die Aussichten für hoch verschuldete Schiffe, die ihren Kapitaldienst seit Jahren nicht leisten können?

Diese und andere drängende Fragestellungen stehen im Fokus des 16. HANSA-Forums Schiffsfinanzierung, das am 15. November 2012 unter dem Motto »Deutsche Schifffahrt im Netz von Banken, Märkten und Politik« im Hamburger Hotel Grand Elysée stattfindet. Veranstaltet wird es vom Schiffahrts-Verlag »Hansa«, der auch das gleichnamige 1864 gegründete Fachmagazin heraus-gibt. Alljährlich finden sich mehr als 600 Teilnehmer zu diesem etablierten Branchentreff ein.

Der Krisenmodus dürfte der Branche noch bis 2014 erhalten bleiben. Wie viel vom maritimen Standort Deutschland dann noch bleibt, hängt auch von der Problemlösungskompetenz und der Innovationskraft der Schifffahrtsbranche selbst ab. Trotz vieler Ideen und langer Debatten ist bislang recht wenig passiert: Es gab erste Zusammenschlüsse in der Bereederung, aber noch keine gesellschaftsrechtliche Verschmelzung von Einschiff-KGs. Zwar gehen größere Reedereien mit Private Equity oder Anleihen neue Finanzierungswege, aber zu viele, so scheint es, hoffen noch immer auf die Rückkehr des KG-Modells. Während in anderen Industriebranchen beispiels­weise Finanzderivate zur Absicherung seit langem etabliert sind, stoßen die Anbieter dieser zumindest prüfenswerten Werkzeuge in der deutschen Schifffahrtsbranche auf Skepsis.

Mit großer Hoffnung blickt die Branche in dieser schwierigen Situation nach Berlin. Bislang endeten die Krisengipfel aber ohne konkrete Zusagen. Es stellt sich die Frage, ob der Politik die existenz­gefährdende Lage des maritimen Standorts überhaupt bewusst ist. Dabei könnte mit politischer Hilfe die Aufweichung der Basel-III-Kriterien gelingen. Auch Überbrückungskredite durch die KfW würden eine Entlastung bringen, bis die Märkte wieder anziehen. Zur Diskussion steht derzeit zudem eine »Abwrackprämie« oder eine temporäre Aussetzung der Unterschiedsbeträge.

Auf dem HANSA-Forum werden Bundestagsmitglieder der großen Parteien dazu Rede und Antwort stehen. An der Podiumsdiskussion werden auch das geschäftsführende Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Reeder, Ralf Nagel, teilnehmen sowie hochrangige Vertreter von Banken, Emissionshäusern und Reedereien. Moderiert wird die Veranstaltung von HANSA-Chefredakteur Nikos Späth, Fachjournalist Michael Hollmann und Dr. Bernd Kröger, ehemaliger langjähriger VDR-Hauptgeschäftsführer.

Anmeldemöglichkeiten:
online über www.hansa-online.de <http://www.hansa-online.de>  oder per eMail unter hansa-forum@hansa-online.de