Die Schattenseiten des Sommers
Da kann man nicht meckern, oder? Ein Traumsommer mit Sonne satt, Temperaturen wie im Süden und auch die HafenCity – oder besser die gesamte Stadtküste – stellt sich mehr mediterran als als kühles Nordlicht dar. Das Leben verlagert sich nach draußen, also ab auf den Balkon, die Terrasse oder raus zu einem der vielen schönen Plätze am Wasser. Bald wird es einem zu warm, wie schön wäre es doch jetzt, irgendwo die Füße im Wasser baumeln zu lassen zu können. Doch wo bloß? Gerade im Sommer wird es einem bewusst: An der Waterkant mit seinem vielen Wasser ist das kühle Nass nah und doch so fern. Die nächste offizielle Stelle mit Wasseranschluss für die Füße liegt in Övelgönne – schade! Wer auf dem Wasser unterwegs ist, sieht, dass die Menschen dennoch Wege finden, um ans Wasser zu kommen. Fast auf jeder der bei genauem Hinsehen zahlreich vorhandenen Wassertreppen an den Fleeten sitzen Menschen, einige Wagemutige nutzen sogar die Hafenbecken zum Schwimmen. Die meisten Pontons fallen als Basis für die Abkühlung der Füße leider aus, zu hoch die Kanten, selbst für Kanuten und Surfbretter. Klar, die meisten dienen der Berufsschifffahrt und müssen so gestaltet sein, doch wie es auch aussehen könnte, zeigt zumindest in Ansätzen der Ponton an der Elbphilharmonie. Die Vorderseite für die Fähren, die Rückseite niedriger für kleinere Schiffe. Für Boote und für die baumelnden Füße immer noch nicht niedrig genug. Aber der Ansatz ist gut: Beim nächsten Ponton-Bau einfach noch einen halben Meter niedriger und der Traum von den Füßen in der Elbe kann in Erfüllung gehen. Ganz toll wäre es natürlich, wenn dann noch – auch aus Sicherheitsgründen – fest installierte Leitern vorhanden wären und nicht nur Rettungsleitern wie auf den Pontons des Traditionsschiffhafens. Wer jemals unfreiwillig dort ins Wasser gefallen ist, weiß wie schwierig es ist, einen Passanten auf sich aufmerksam zu machen, um diese Leitern tatsächlich zum Einsatz zu bringen.
Ach, übrigens – ab nächstem Monat muss man sich bei mir an einen neuen Namen gewöhnen: Nach fast 20 Jahren wird aus Michael Klessmann wieder Michael Baden. Geänderte Lebensumstände erfordern manchmal die Rückkehr zu alten, inzwischen ungewohnten Pfaden. Es ist Illusion, dass Namen Schall und Rauch sind, das deutsche Namensrecht macht auch vor Männern nicht halt. Also nicht wundern – das ist in der HafenCity ja sowieso Tagesgeschäft.