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Das Riesenrad - Ein Baustein für den Hafenerlebnispark HafenCity?
Das Riesenrad - Ein Baustein für den Hafenerlebnispark HafenCity?
Sylt, Hansaland oder HafenCity? Wohin geht es am Wochenende?

Riesenrad, Pferdefuhrwerke, Doppeldeckerbusse und unendliche Touristenströme – nicht jedem gefällt die Entwicklung, die die HafenCity nimmt. An manchen Wochenenden gleicht der Stadtteil am Wasser einem hamburgischen Disneyland, es fehlen nur noch die umher wandelnden Märchenfiguren, und das Bild ist komplett. Dabei ist selbst dieses Szenario nicht weit entfernt, Planungen laufen längst und Mottostadtrundgänge wachsen wie Pilze aus dem Boden. Störtebeker, Nachtwächter und Wasserträger sind längst unterwegs in die HafenCity. Gerade der Sommer ist dabei Höhepunkt von Spektakel und Spektakulärem.

Aufbauphasen
Aufbauphasen
Mit Hafengeburtstag, Riesenrad, Elbjazz-Festival, Schiffstaufen und mehreren Queen Mary 2-Anläufen wird es für diejenigen, die in die HafenCity gezogen sind, um etwas zu erleben, nie langweilig, und für diejenigen, denen dieser Aspekt vom Leben an der Wasserkante nicht klar war, zum Horrortrip. Doch auch bei denjenigen, die mit viel Spaß am täglichen Klamauk teilnehmen, bleibt ein kleiner fader Nachgeschmack zurück: Passen Wohnen und Event tatsächlich auf Dauer zusammen? Sind die Anwohner nur nützliche Staffage im Stadtteilmarketing? Muss sich die Anwohnerschaft der Kreativwirtschaft gegen eine Instrumentalisierung im Namen der Marke Hamburg wehren? Eine aktive Auseinandersetzung ist auf jeden Fall vonnöten, gibt es doch Entwicklungen, die auch einer Marke Hamburg schaden könnten. Schon steigt der Anteil der Wohnungen, die entweder als eigene Wochenendwohnung oder als vermietete Ferienwohnung genutzt werden.

 

Bald ist es fertig
Bald ist es fertig
Zu den Bettenwechseltagen kann man schon eine Reihe von koffertragenden Menschen durch die HafenCity ziehen sehen, auswärtige Kennzeichen nehmen in den Tiefgaragen zu. Wohin geht es am Wochenende? Sylt oder HafenCity? Fragt sich die Bohème und entschiedet sich noch für Sylt – der Strandkai ersetzt nicht den Strand. Und doch, wer sich im April bei Superwetter die HafenCity ansah, stellte schon jetzt fest, dass die Anwohner die Minderheit bilden, und für immer in der Minderheit bleiben werden. Ein Vielfaches an Angestellten und Touristen tobt inzwischen über die Plätze – hierauf sind auch alle Angebote ausgerichtet.

Und die nächste Fahrt geht rückwärts
Und die nächste Fahrt geht rückwärts
Wie man das findet, ist natürlich auch eine Frage der Perspektive: Ist man Minderheit oder Elite? Für diejenigen, die sich mit den Umständen arrangieren können, bleibt die HafenCity der schönste Wohnort der Welt. Diejenigen, die gegen den Trend und Strom kämpfen werden auf Dauer verlieren. Die Zahlen sprechen einfach gegen sie. Und trotzdem: Alles muss auch nicht sein und geduldet werden. Aufruf an die Verantwortlichen: Bitte keine Bimmelbahnen auf den Promenaden und auch die Achterbahn auf dem Strandkai bleibt hoffentlich nur Alptraum eines Anwohners.