Ein rotes A am Kaiserkai

Christoph Rechni - Apotheker am Kaiserkai
Christoph Rechni - Apotheker am Kaiserkai
Apotheke an der Elbphilharmonie

Langsam aber sicher werden die leer stehenden Ladenlokale am Dalmannkai mit Geschäften gefüllt. Bisher fehlte für die Grundversorgung vor Ort noch eine Apotheke, doch auch dafür hat sich jetzt ein Pionier gefunden. Christoph Rechni nutzte, wie schon viele vor ihm, die Gunst der Stunde und erfüllte sich seinen Traum von der Selbstständigkeit. Das Schicksal begegnete ihm auf einem Spaziergang in der HafenCity in Form eines Schildes an dem Gebäude der Martha-Stiftung: Apotheke zu vergeben. Rechni war bis dahin Angestellter in einer Apotheke in Lurup, ans Wasser zog ihn aber seine Vergangenheit. Als Kind lebte er in Stettin, eine Hafenstadt ähnlich wie Hamburg. „Das prägt“ sagt Christoph Rechni und freut sich über seinen Blick aus dem kleinen Büro hinter den Verkaufsräumen der Apotheke. Einziger Wermutstropfen: In der Anfangszeit wird er seine Familie sicher nicht viel sehen.

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Zwei Jahre Anlaufzeit hat er einkalkuliert, solange wird er keine reguläre 40 Stunden Woche haben – und – wie bei Apothekern üblich auch ab und an Notdienst schieben. Das Klappbett im Büro steht schon bereit – die Aussicht wird es ihm versüßen.  Fast 30 Apotheken gibt es in Hamburg pro Tausend Einwohner, 2008 insgesamt 459. Laut Statistiken gab der durchschnittliche Bundesbürger 495 Euro für Arzneimittel aus, da bleibt bei der derzeitigen Größe der Apotheke an der Elbphilharmonie und der HafenCity nicht viel übrig. Zunächst unterstützt ihn nur eine Angestellte und gelegentlich seine Frau, seine beiden Kinder müssen dann solange betreut werden. „Eine Apotheke dieser Größenordnung benötigt 3.500 Menschen in ihrem Umfeld um wirtschaftlich arbeiten zu können“ sagt Rechni und erzählt welche schlechte Nachrichten ihm im Januar erwarteten.

 

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Christoph Rechni und seine Verstärkung Frau Zimmer
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Gleich neben dem Lavazza am Sandtorpark mache eine zweite Apotheke auf und im geplanten Ärztehaus im Überseequartier noch eine dritte. Natürlich ist er nicht davon begeistert, aber er ist optimistisch. Selbst die geplante Brückenrenovierung macht ihm keine Angst. In der Startphase ist alles einkalkuliert und wenn die Elbphilharmonie erst mal in Betrieb ist, hat Christoph Rechni eine gute Ausgangsposition. Wem es noch nicht aufgefallen sollte: Die Apotheke hat als einzige Ladenlokal eine Leuchtreklame die in die Straße hineinragt – eine Ausnahmegenehmigung macht es möglich, dafür schaltet eine Zeitschaltuhr die Leuchtreklame – das rote A – um 22 Uhr aus, um die Anwohner nicht zu stören.

http://www.apo-elbphilharmonie.de/