Eine Bühne für den Ersten Bürgermeister
Peter Tschentscher zu Besuch in Rothenburgsort
Die Bürgerschaftspräsidentin lädt ein und der Senat folgt ihren Einladungen. So kam diesmal Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher Carola Veits Ruf in ihren Wahlkreis nach und bekam dafür ein volles Haus mit interessierten Bewohnern und Akteure aus dem Stadtteil und der Nachbarschaft. Im PEM Theater an der Reginenstraße ging es um die „große“ Landespolitik aber auch um die „kleinen“ Probleme vor Ort.
Für Tschentscher dürfte es ein gelungener Abend gewesen sein, denn „… meine Lieblingstermine sind die, bei denen ich im Kontakt mit den Menschen vor Ort komme,“ konstatiert er. Er weiß, dass die Menschen wollen, dass der Bürgermeister um ihre Probleme weiß. Viele Themen nimmt er mit und hakt bei den zuständigen Stellen nach; nicht immer kann er helfen. Insbesondere die Frage, warum die SAGA regelmäßig alle fünfzehn Monate die Miete ihrer Wohnungen erhöht und dadurch die Steigerung des Mietspiegels in einem Stadtteil mit einem der niedrigsten Durchschnittseinkommen in Hamburg treibt, nimmt er mit. Allerdings besteht er dafür auf Fakten und Hintergrundinformationen. Für ihn ist die SAGA als städtisches Wohnungsbauunternehmen mit 130.000 Wohnungen und 1.400 Gewerbeobjekte im Bestand ein Garant für „Mietdämpfungen“. Aussagen aus dem Publikum wonach, der Vermieter sich nicht in den Stadtteil einbringt, überraschen ihn. Für ihn ist dieses Thema wichtig. Das heißt, er wird sich kümmern und die Verantwortlichen ansprechen. Für Peter Tschentscher ist Politik kein „Beliebtheitswettbewerb“ und deswegen beantwortet er Carola Veits Frage, ob „…ein Bürgermeister auch mal Nein sagen darf?“ eindeutig. Für Hamburgs Bürgermeister müssen gute Politiker eine Haltung haben. Für ihn bedeutet es, dass er bei allen gegenteiligen Interessen in der Stadt dafür sorgen will, dass Hamburg „…besser und schöner wird und dabei erfolgreich bleibt!“
Gerade in der Verkehrspolitik sollen die Maßnahmen allen zugute kommen. Wird irgendwo eine U- oder S-Bahn gebaut, so wird der Verkehrsraum insgesamt entlastet. Sanktionen gegen Autofahrer sind für ihn keine Alternative. Die Lösungen liegen für ihn in der Abwägung aller Bedürfnisse der Hamburger „Das liegt im allgemeinen Interesse“ weiß er und wenn Büroflächen im Elbtower an den lauten Elbbrücken geschaffen werden, sind anderweitig Flächen für den dringend benötigten Wohnungsbau frei. „An den richtigen Stellen das Richtige bauen“ ist eine Haltung, die es angesichts der zunehmenden Individualinteressen wohl nicht immer auf die Beliebtheitsskala nach oben schaffen dürfte. Die Stadt soll, wenn es nach ihrem SPD-Bürgermeister geht, für alle erlebbar und bezahlbar bleiben. 10.000 neue Wohnungen im Jahr, davon 3.000 Sozialwohnungen und das Projekt, das Mietpreise für 8 Euro pro QM ermöglicht sowie die Forderung die soziale Infrastruktur eines Quartiers mitzuplanen, sind für Dr. Peter Tschentscher ein Erfolgsmodell für ein bezahlbares Hamburg für alle. Ohne gegenseitige Toleranz und Achtsamkeit der Hamburger wird es aber nicht gehen, weiß der erfahrene Politiker. CF