enercity Contracting Nord nimmt Energiezentrale in der Hamburger HafenCity in Betrieb
Pünktlich zur Heizperiode ist am Freitag, den 14. November 2014 nach rund achtmonatiger Bauzeit die „Energiezentrale Oberhafen“ an der Stockmeyerstraße in Hamburg offiziell in Betrieb genommen worden. Das Blockheizkraftwerk (BHKW), Kernstück der Energiezentrale, mit einer elektrischen Leistung von 1.500 kW produziert effizient und ressourcenschonend Strom für bis zu 3.400 Haushalte. Konkret wird es die ersten Quartiere der östlichen HafenCity, darunter das Elbtorquartier, das Quartier Am Lohsepark und den Oberhafen mit Wärme versorgen. Realisiert wurde das Projekt durch die enercity Contracting Nord GmbH, die sich im Jahr 2009 (damals noch als Dalkia) in einer europaweiten Ausschreibung mit einem innovativen Gesamtkonzept für die Wärmeversorgung der HafenCity Ost durchsetzen konnte. „Die Inbetriebnahme der Energiezentrale Oberhafen ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Energieversorgung der HafenCity“, betont Giselher Schultz-Berndt Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH, anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme.
Zu den Gästen der Inbetriebnahme zählten neben Giselher Schultz-Berndt und Dr. Manfred Schüle, Geschäftsführer der enercity Contracting Nord GmbH, auch Vertreter der Stadt Hamburg, die ersten Wärmekunden und die am Bau beteiligten Unternehmen.
Das Wärmekonzept für östliche HafenCity sieht eine dezentrale und modular ausgebildete Nahwärmeversorgung vor, die der Bauentwicklung folgend realisiert wird und gemeinsam mit dem Stadtteil wächst. „Das gibt uns auch die Möglichkeit innovative technische Entwicklungen der nächsten Jahre in das Energiekonzept mit einzubinden“, erläutert Dr. Manfred Schüle, Geschäftsführer der enercity Contracting Nord GmbH, einen wesentlichen Vorteil des Konzepts. „Unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten ist besonders hervorzuheben, dass das Biomethan, mit dem das BHKW betrieben wird, aus unserer Biogasanlage in Schleswig Holstein stammt. Wir setzen also Erneuerbare Energien aus der Region ein“, so Schüle weiter. Dabei wird das BHKW mit „bilanziellem Biogas“ betrieben: Biogas wird in Biogasanlagen erzeugt und in Aufbereitungsanlagen so veredelt, dass es in das Erdgasnetz eingespeist werden kann. Am Standort des BHKW wird so viel Gas aus dem Erdgasnetz entnommen, wie an der Biogasanlage eingespeist wird. Der überwiegende Einsatz erneuerbarer Energien in Verbindung mit einer effizienten Kraft-Wärme-Kopplung ermöglichte einen äußerst niedrigen Primärenergiefaktor von 0,11 (zum Vergleich: Heizöl hat einen Primärenergiefaktor von 1,1, Strom von 2,4).
Neben dem BHKW mit einer Wärmeleistung von 1,6 MW und einer elektrischen Leistung von 1,5 MW gehören zur Energiezentrale zwei mit Erdgas betriebene Heizkessel mit einer Gesamtwärmeleistung von 8,4 MW zur Spitzenlastabdeckung, eine Wärmespeicheranlage mit 300 m³ Wasserinhalt zur Optimierung des BHKW- Betriebs, eine Umspannstation für die Stromeinspeisung in das örtliche Stromnetz und eine Schornsteinanlage, das einzig von außen sichtbare Anlagenteil.
Die Energiezentrale Oberhafen entstand in einem Gebäudeteil einer Güterhalle, die bislang als Lager- und Umschlagshalle gedient hat. Um den Quartiercharakter und das Erscheinungsbild nicht zu zerstören, ist die vorhandene Bausubstanz erhalten geblieben.