Fährhaus vorn
Leckerbissen für alle Fans der Gourmetküche
Es sah einfach zum Anbeißen gut aus, was die jungen Profi-Köche beim 1. Vorfinale zum Wettbewerb um den „Koch des Jahres 2014/2015“ im Unilever-Haus in der Hamburger Hafencity auf die Teller gezaubert hatten. Fünf Stunden Zeit hatten die acht Kandidaten, um ein drei-Gang-Menü für sechs Personen auf den Tisch zu bringen. Dabei durfte der Wareneinsatz pro Person maximal 16 Euro betragen. Am Ende überzeugten die Jury um Präsident und Sternekoch Dieter Müller (MS Europa) vor allem die Kreationen von Sven Pietschmann und seinem Assistenten Philip Zeidan vom Restaurant Fährhaus auf Sylt. Die beiden hatten mit einer halbgebeizten Fjordforelle mit Sellerie und Brunnenkresse gefolgt von einem gebratenen Rehrücken unter Malzbrot –Knusperhaube und einem Traum von Himbeeren, Vanille und Veilchen als Dessert nicht nur geschmacklich überzeugt sondern die Teller auch noch perfekt angerichtet.
Zweiter wurde Matthias Pietsch unter tatkräftiger Mithilfe von David Papin. Pietsch, Souschef im Restaurant Lago in Ulm, ist ebenso wie der Sieger Sven Pietschmann am Finale in Köln im Oktober 2015 teilnahmeberechtigt. Neben dem begehrten Titel „Koch des Jahres“, den die spanische Verlagsgruppe Grupo Caterdata 2011 nach Deutschland gebracht hat, sind dort für die Gewinner 26 000 Euro an Preisgeld zu gewinnen.
Die Jury in Hamburg war hochkarätig besetzt: Unter anderen beurteilten Spitzenköche wie Thomas Bühner (La Vie, Osnabrück), Heinz Otto Wehmann (Landhaus Scherrer), Thomas Martin (Jacobs Restaurant) oder der Sieger des ersten „Koch des Jahres“-Wettbewerbs, Sebastian Frank, Küchenchef des Restaurant Horvath in Berlin die Kreationen der Bewerber. Die Jury war sich einig: Am Ende des Tages seien es immer ein oder zwei Bewerber, die sich deutlich von der Konkurrenz absetzten. Das läge meistens an der besseren Vorbereitung. Für die kommende Auflage des Wettbewerbs hofft die Jury auf mehr weibliche Bewerber
Während sich die Spitzenköche zur Beratung zurückzogen, wurden die Event-Besucher mit einem weiteren Highlight verwöhnt. Drei iChefs (Ideen-Chefs), Sebastian Frank, Matthias Gförer (Gutsküche Tangstedt) und Jan-Ole Didwischus (Töpferhaus Alt-Duvenstedt) zeigten den Zuschauern in einer 90-minütigen Performance, was man aus den Vorgaben Forelle, Sellerie und Rhabarber alles machen kann. Und dabei kam nicht nur die (leider) in der Küche unbegabte Redakteurin der HafenCity Zeitung aus dem Staunen nicht heraus: Monatelang im Salzteig eingelegten Sellerie, weißen Sellerie- Schokoladenschaum eingerührt in Chadonnay Essig, über Holzkohle gegrillten Rhababer oder auch mit Chia-Samen gereichte Forelle hatten auch die anderen, die das Vergnügen hatten, kosten zu dürfen, noch nicht gegessen
Die Premiere des Wettbewerbs zum „Patissier des Jahres“ hatte am Tag zuvor übrigens Kay Baumgardt, Chefpatissier des Mannheimer Opus V gewonnen. Auch er wird im Oktober 2015 in Köln dabei sein.