Farbe für alle!
Vierter iF design salon an den Elbarkaden präsentiert Lifestyle-Geschirr für jede Lebenslage
Der iF design salon erfreut sich großer Beliebtheit, und so war auch der vierte salon in diesem Jahr trotz Urlaubszeit und schönem Wetter gut besucht.
Zu Gast waren Dr. Holger von der Emde von den Ornamin-Kunsttoffwerken und Thomas Bade von iF UNIVERSAL DESIGN & SERVICE.
Das mittelständische Familienunternehmen Ornamin aus Minden hat es geschafft, aus einer unattraktiven „zahnbelagbeigen“ Schnabeltasse lebensfrohes Familiengeschirr zu entwickeln.
Ornamins Kerngeschäft waren über viele Jahre Aschenbecher; sechs Millionen Kunststoffaschenbecher wurden jährlich verkauft und standen in jeder Kneipe, dekoriert mit den verschiedenen Logos der Zigarettenmarken. Dann kam das Rauchverbot in Kneipen – und bei Ornamin begann man umzudenken: Das Unternehmen produziert auch Geschirr für den Pflegebereich; und dieses wurde neu entwickelt. Waren Schnabeltassen, Schneidebrettchen & Co. früher im hässlichen Beige gehalten, das Kranke, Alte und Behinderte nicht zum Essen und Trinken motivierte, fing man an, die Produkte nicht nur optisch zu verschönern, sondern auch deren Funktion zu optimieren. Ein Bettlägeriger lässt seinen Becher nicht unbedingt deshalb halbvoll, weil er keinen Durst mehr hat, sondern weil er sich schlichtweg das Getränk beim vollständigen Leeren der Tasse über Gesicht und Wäsche kippen würde. Ornamin entwickelte konisch geformte Innenbecher und löste das Problem. Suppenteller wurden aus Melamin gefertigt, das leicht ist und nicht zerbricht, wenn es einem aus der Hand fällt, und bekamen einen leicht schrägen, rutschfesten Boden, um auch die Reste der Suppe ohne Schwierigkeiten essen zu können. Das Geschirr erhielt Dekors und Farben: In Gesprächen mit Betroffenen – und hier setzt Ornamin heutzutage nicht mehr auf B2B, sondern auf den direkten Austausch mit den Endverbrauchern – stellte man fest, dass nicht nur ein Geschirr verkauft wird, sondern Lebensfreude und ein neues Lebensgefühl. Ein Behinderter brauche nicht noch Behindertengeschirr, sondern Geschirr, das attraktiv sei und zum Essen und Trinken animiere und nicht ausgrenze, so von der Emde.
Ein logischer Schritt war die Konzeption von Kinderprodukten, wobei man hier nicht einfach die Teller und Tassen kleiner herstellte, sondern sich genau überlegte, was die Ansprüche an Kindergeschirr sind.
Ornamin fertigt seine Produkte in Deutschland und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.