Farid Müller (Die Grünen)
Wahlkreisabgeordneter mit Lieblingscafé in der HafenCity
Seit 1997 gehört Farid Müller (52) der Bürgerschaft an. Dort setzt er sich für Bürgerrechte und für seinen Wahlkreis ein. „Vor Ort sein“, ist für ihn wichtig und so trifft man Müller oft im Stadtteil an. Zum Austausch lädt er im Rahmen seiner „Rathaus Kaffeetreffs“ ein. „Das ‚Klein und Kaiserlich’ am Kaiserkai ist mein Lieblingscafé“, sagt Müller, der seine politischen Gespräche hier regelmäßig führt.
„Die Situation für Bewohner und Gewerbetreibende in der HafenCity ist angesichts der unterschiedlichen politischen Zuständigkeiten für den Stadtteil nicht einfach“, weiß Müller. Von der HafenCity GmbH über den Bezirk bis zu den Landesbehörden bleibe die Frage nach den Verantwortlichen häufig auf der Strecke. Themen wie die Umwandlung des Kaiserkais in eine Tempo-30-Zone, die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr mit Bussen und eine Elbphilharmonie, die mit Shuttleverbindungen erreichbar ist, müssen erneut geprüft werden. Darin stimmt Farid Müller mit den Grünen im Bezirk überein. Und dafür, dass die MS Stubnitz nicht nur für zwei Jahre in der HafenCity bleibt, werde er sich weiterhin einsetzen, denn „diese kulturelle Mischung wird dem Stadtteil gut tun.“
Für den Fachsprecher der Grünen im Bereich Lesben und Schwule gibt es „in Hamburg und auf Bundesebene noch viel zu tun, um eine echte Gleichstellung zu erreichen“, so Müller. Noch immer werden Menschen gemobbt und ausgegrenzt, weil sie eine andere sexuelle Orientierung oder andere Lebensentwürfe haben. Körperliche Angriffe sind an der Tagesordnung und Homophobie wird von der Polizei als Gewaltmotiv unterschätzt.
„Dabei vertrauen spätestens seit der Großen Koalition große Teile der Community der SPD nicht mehr“, ergänzt Müller. So bleibt die Forderung nach der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partner für ihn auf der Tagesordnung, denn noch müssen Arbeitnehmer, die als Familienstand „verpartnert“ angeben, Karrierenachteile befürchten. Auf dem Tisch ist auch die Forderung nach der Finanzierung eines Aktionsplanes gegen Homo- und Transphobie – wie ihn andere Bundesländer bereits beschlossen haben –, der zum Beispiel für Aufklärung an den Schulen sorgen könnte. Der Antrag, der während der Haushaltsberatungen von der noch allein regierenden SPD abgelehnt wurde, dürfte ein Thema für mögliche Koalitionsgespräche werden.
Farid Müller ist davon überzeugt, dass es keine absolute Mehrheit der SPD geben wird: „Wir Grünen treten an, um etwas zu bewegen. Mit uns wird es keine Fundamentalopposition geben. Allerdings dürfte eine Zusammenarbeit mit dieser SPD nicht einfach werden.“ CF