Feiertag für die Hafencity
die Queen Mary Tage.
Schon frühmorgens herrscht zusätzlich zu normalen Baugeräuschen eine hörbare Unruhe, die von den Stimmen der zusätzlichen Besucher rührt. Zum zweiten Mal in diesem Jahr führt der Besuch der Queen Mary II bereits beim Frühstück zu andächtigem Innehalten. Dieses Mal noch zusätzlich mystifiziert durch morgentliche dichte Nebelschwaden, die die QM2 immer wieder den Blicken entziehen. Den ganzen Tag ziehen Heerscharen von Schaulustigen durch die Hafencity, die zum Abend hin durch die Gäste der Anwohner ergänzt werden. In vielen Küchen werden die Festtagsessen vorbereitet und langsam füllen sich die Balkone, Loggien und Terrassen mit Schaulustigen. Das Dessert wird durch dreimaliges kräftiges Tuten der QM2 und den hundertfachen Antworten kleinerer Schiffe und Boote angekündigt.
Auf der Dachterrasse trifft sich dann die gesamte Nachbarschaft mit ihren Gästen um dem Auslaufen an bester Sichtposition beizuwohnen. Kaum verschwindet der Bug hinter der ersten Häuserkante, wechselt die Position in den Innenhof, wo schon die erweiterte Nachbarschaft auf den Beginn des Feuerwerkes wartet und sich zuprostet…
Wer denkt er hat soeben den Anfang eines Charlotte Pilcher Romans gelesen und nicht die Beschreibung eines realen Tages in der Hafencity, der irrt. Ein Tag, an dem ein, zugegeben ziemlich großes, menschliches Fortbewegungsmittel einen Zwischenstopp an einem dafür vorgesehenen Anleger eingelegt hat, kann sich in der Hafencity durchaus wie ein Plot aus einem Kitschroman darstellen.